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AK FÜR SIE 11/2017
Eine neue AK Studie zeigt, wie mit Online-
Spielen persönliche Daten gesammelt werden.
Die AK fordert mehr Schutz für GamerInnen.
Spielend Daten
sammeln
KonsumentInnen
„Ich gebe kein
Geld für einen
neuen Spiel-
Charakter aus.“
Oskar,
Online-Gamer
O
skar spielt seit einigen Jahren
verschiedenste Spiele im Inter-
net. Zurzeit widmet sich der Stu-
dent hauptsächlich „League of
Legends“, zu Deutsch „Liga der
Legenden“, eines der angesagtesten On-
line-Games. Die SpielerInnen schlüpfen
virtuell in die Haut von Fan-
tasiefiguren, wie „Annie“,
dem Kind der Finsternis,
oder „Ryze“, dem Zauber-
schurken, die im Team ge-
geneinander kämpfen. Im-
mer mehr Spiele sind
ebenso wie „League of Legends“ kosten-
los. Doch SpielerInnen hinterlassen eine
Goldgrube an persönlichen Daten. Das
zeigt die neue AK Studie „Privatsphäre in
Online-Spielen“.
Gratis gibt es nichts
Bei Gratis-Spielen verdient die Firma
Geld, wenn SpielerInnen Zusatz-Elemente
kaufen, wie beispielsweise bessere Waf-
fen. Oskar gibt selten Geld für Zusatz-Ele-
mente aus, denn „die Charaktere lassen
sich auch durch sogenannte Fortschritts-
punkte sammeln, die sich automatisch an-
sammeln, je nachdem wie viel Zeit man in
dem Spiel verbringt.“ Trotz-
dem verdient die Firma Riot
Games durch ihn: Denn je
mehr Menschen ein Spiel
spielen, desto mehr sind
auch dabei, die bereit sind zu
zahlen. Oft ist das nur ein klei-
ner Anteil von einem Prozent aller Spiele-
rInnen. Das brachte beispielsweise der
Firma Electronic Arts 2015 bereits 1,3 Mil-
liarden US-Dollar Umsatz. Ein nachhalti-
ges Geschäftsmodell ist dies nicht. Das
Angebot an Gratis-Spielen ist unüber-
schaubar groß, SpielerInnen weichen
schnell auf andere Spiele aus. Und so wird
der Handel mit persönlichen Daten immer
interessanter: Unter dem Vorwand der
Spiel-Verbesserung oder mit geschenkten
Zusatz-Elementen werden die BenutzerIn-
nen dazu gebracht, an Marktforschungen
teilzunehmen. Die Firma Sulake, die die
Online-Plattform Habbo für Kinder und Ju-
gendliche zwischen zwölf und 18 Jahren
Bei Online-Spielen werden viele Daten von KonsumentInnen gesammelt: von der wirtschaftlichen Situation bis hin zur Adresse. Was mit den
Daten geschieht, ist nicht immer klar. Ebenso wenig, ob sie ausreichend gesichert sind