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Palmölindustrie teilnehmen.

RSPO-zertifiziertes Palmöl

soll den Mindeststandard für

Umweltschutz sichern und

Landnutzungsrechte berück-

sichtigen. Hier handelt es sich

aber nur um Mindeststandards,

die Kriterien sind von einer

nachhaltigen Wirtschaftsweise

noch weit entfernt. Meist wer-

den Zertifikate von Firmen nur

zugekauft, und man kann nicht

sicher sein, wirklich nachhaltig

produziertes Palmöl auf dem

Teller zu haben. Seit der ver-

pflichtenden Kennzeichnung auf

den Lebensmittelverpackungen

steigen viele Unternehmen auch

auf Kokosfett um. Es ist auch

hier ein umweltschädlicher Mo-

nokulturboom zu befürchten.

Ist Bio-Palmöl besser?

Bio-Palmöl wird im Gegen-

satz zu RSPO-Palmöl nach den

Standards des ökologischen

Landbaues erzeugt. Durch den

Verzicht auf synthetische Pes-

tizide und mineralische Dünge-

mittel werden Trinkwasser und

Boden geschont. Die Betriebe

arbeiten zwar sozial- und um-

weltverträglich, doch auch hier

kann 100Prozent Nachhaltigkeit

nicht in jedem Fall gewährleistet

werden – denn es ist möglich,

dass auch auf gerodeten Re-

genwaldflächen produziert wird.

Fett besser weglassen

Palmölprodukte links liegen

zu lassen und Lebensmittel mit

Kokosfett zu kaufen, ist nicht

die Lösung. Denn der Ertrag ist

bei Ölpalmen weit höher als bei

Kokosfett, Rapsöl & Co. Laut

WWF wird für die gleiche Menge

Kokosfett rund fünf Mal soviel

Fläche und für Rapsöl rund drei

Mal so viel Anbaufläche wie für

Palmöl gebraucht. Fakt ist, wir

essen zu viel Fett: Die Empfeh-

lung für Erwachsene lautet rund

30 Prozent der Energie in Form

von Fett aufzunehmen. Laut

dem österreichischen Ernäh-

rungsbericht liegen wir mit 36

Prozent weit darüber. Wer auf

Palmfett verzichtet, tut viel für

die Gesundheit, denn das be-

deutet fette Fertigprodukte wie

Blätterteig, Chips, süße Riegel,

Kekse und Knabbergebäck vom

Speiseplan zu streichen. Wer

selbst kocht und bäckt, hat die

Zutaten selbst in der Hand, kann

sehr einfach auf Palmöl verzich-

ten und auch Fett reduzieren.

Die Lösung für den Regenwald

und die Gesundheit: Weniger

Produkte mit Palmfett einkau-

fen und wieder mehr selbst mit

regional produzierten Ölen und

Fetten kochen und backen.

£

Palmfett wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen

Fast jedes zweite Produkt aus dem

Supermarkt – vom Brotaufstrich bis

zur Kerze – enthält Palmöl.

Checkliste

Wo steckt meist Palmöl drin?

www.arbeiterkammer.at

Wirtschaft & Umwelt 1/2016

Seite 27

Blätterteiggebäck

Brotaufstrich

Dessertcreme

Eis

Fertigpizza

Fertigprodukte

Fertigsuppen

Geröstete Erdnüsse

Kekse

Knabbergebäck

Knäckebrot

Kochcreme

Kuchen

Margarine

Müslimischungen

Müsliriegel

Nougatcreme

Plunderteiggebäck

Schlagcreme

Schlagobersersatz

Schnitten

Schokoaufstrich

Schokolade mit Cremefüllung

Schokoriegel

Suppenwürze

Süßigkeiten

Veganer Käse

Würzpaste

Der Großteil des Palmöls landet auf unseren Tellern. Wer palmölfrei essen möchte,

sollte bei folgenden Produkten ganz genau auf die Zutatenliste achten: