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Wirtschaft & Umwelt 2/2016
Betrieb
Auch verborgenes Potenzial der Elektromobilität bringt Nutzen
Schadstoff Dieselruß am
Arbeitsplatz hinzuweisen. Be-
rufskraftfahrerInnen haben er-
wiesenermaßen berufsbedingt
ein höheres Krebsrisiko.
Gemeinsam mit weiteren
„Stromtankstellen“ auf den
ASFINAG-Rastplätzen Kessel-
hof (A1) und Schwechat (A4),
mit der EVN bzw. Wien Energie
als Energieversorger, werden
Erfahrungen für einen möglichen
Roll-out auf das gesamte Netz
gesammelt. Europaweit gehört
Österreich mit diesen Pilotpro-
jekten zu den Pionieren. Nur mit
Förderungen der EU hat gerade
das Pilotunternehmen Nomad-
Power die ersten Ladestationen
in einzelnen Mitgliedstaaten für
die Kühllogisitik aufgebaut.
Kostengünstig
Für die Transportwirtschaft
würden sich dadurch betriebs-
wirtschaftliche Vorteile ergeben:
Laut einer Studie im Auftrag
der EU-Kommission (siehe
Fußzeile Seite 25) können pro
Lkw-Kühlaggregat bei einem
z.B. 225-stündigen Antrieb mit
Strom jährlich 180 Euro einges-
part werden.
Ökologisch sinnvoll
Noch gänzlich unerforscht
dagegen sind die Auswirkungen
bei Standzeiten in Häfen und
großen Warenumschlagszen-
tren, die gerade im urbanen
Agglomerationsbereich für die
Luftreinhaltung noch interes-
santer wären.
Strombetriebene Kühlag-
gregate wären nicht nur bei
Standzeiten eine feine Sache,
sondern erst recht auf langen
Transportwegen. In der Schiff-
fahrt werden standardisierte
Kühlcontainer erfreulicherweise
durchwegs mit Strom betrie-
ben, der von einem Hilfsmotor
an Bord erzeugt wird. Bei ihrer
Verladung im Hafen auf den
Lkw kommt wieder der „Diesel-
Modus“ zur Anwendung. Auch
wenn der Schienengüterverkehr
auf den großen europäischen
Korridoren elektrifiziert ist,
können Bahnunternehmen zum
Leidwesen der Kühllogistiker
bis heute nicht eine Klimatisie-
rung über Strom zur Verfügung
stellen. Somit müssen auch hier
die Container dieselbetrieben
gekühlt werden. Bei der Fein-
verteilung „auf der letztenMeile“
am Weg vom Warenlager in die
Supermärkte sind meistens Lkw
im Einsatz, deren Generatoren
Jahresbasis 2.500 Betriebsstunden, Diesel-Kühlaggregat mit 10 kW,
Lkw-Euro-6 Motor mit 100 kW
Kleine Motoren, groSSe Wirkung
Die Belastung durch Feinstaub im Vergleich
ª
Fotos: TIWAG (1)
1
Kühlaggregat
4,5
Lkw-Sattelzüge
=