

decke, wurden gesichert und
kommt in der „Biotope City“
wieder zum Einsatz.
Die Pioniere
BauKarussell wurde im
Herbst 2016 von einem Wie-
ner Konsortium aus sechs
Organisationen (Caritas Wien,
DRZ, VHS Wien, WUK, Romm/
Mischek ZT, RepaNet, pulswerk
GmbH) ins Leben gerufen.
Anlass war die im Juni 2015
erlassene Recycling-Baustoff-
verordnung, die erstmals eine
tragfähige Grundlage für Vorha-
ben dieser Art bietet, indem sie
beim Rückbau der Wiederver-
wendung (Re-Use) bzw. Vorbe-
reitung zur Wiederverwendung
viel stärker den Vorrang vor dem
Recycling einräumt. Bauherren
größerer rückzubauender Bau-
werke müssen im Rahmen der
durchzuführenden Schad- und
Störstofferkundung auch jene
Bauteile dokumentieren, welche
einer Vorbereitung zur Wieder-
verwendung zugeführt werden
können (§4 Abs.3). Weiters ist
sicherzustellen, dass Bauteile,
die wiederverwendbar sind und
von Dritten nachgefragt werden,
so ausgebaut und übergeben
werden, dass die nachfolgende
Wiederverwendung nicht er-
schwert oder unmöglich wird.
Der Ausbau von wiederver-
wendbaren Bauteilen hat vor
einem allfälligen maschinellen
Rückbau zu erfolgen (§5 Abs. 1).
„Dienstleistungspaket für
Bauherrn“
Genau hier setzt das „Dienst-
leistungspaket für Bauherrn“ an,
das BauKarussell anbietet: Bau-
herren sollen im verwertungsori-
entierten Rückbau bestmöglich
bei ihren Verpflichtungen aus
der Recycling-Baustoffver-
ordnung unterstützt werden.
In der Planungsphase geht es
um kompetente Beratung, in
der Ausführungsphase um den
fachgerechten und schonen-
den Ausbau von Bauteilen und
Bauelementen für die Wieder-
verwendung und ein möglichst
sortenreines Trennen von Bau-
stoffen, die gut der stofflichen
Verwertung zugeführt werden
können. Außerdem lassen sich
mit einer guten sortenreinen
Trennung mit bestimmten Mate-
rialien auch Verwertungserlöse
erzielen.
Damit der ganze Ablauf von
der Schad- und Störstofferkun-
dung über den Ausbau von Bau-
teilen und Bauelementen bis hin
zur Übergabe an den maschi-
nellen Rückbau für den Bauher-
ren reibungslos läuft, effizient
und zuverlässig ist, arbeitet
BauKarussell mit Kooperations-
partnern aus der Schad- und
Störstofferkundung und poten-
tiellen Vertreibern von Bau-Re-
Use-Produkten zusammen. So
will sich BauKarussell als erster
österreichischer Anbieter mit
dem besonderen Schwerpunkt
auf Wiederverwendung
DIE WIEDERVERWENDUNG VON BAUTEILEN
(RE-USE) SIEHT THOMAS ROMM ALS DAS
„I-TÜPFELCHEN“ AM BAU.
www.arbeiterkammer.atWirtschaft & Umwelt 2/2018
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Große Mengen sowohl an Gewicht, Volumen, Ener-
gieinhalt und Kosten fallen im Bauwesen an. Ambiti-
onierten Ideen zum Rückbau wie etwa Urban Mining
oder Recyclinggerechtem Konstruieren stehen
Strukturen gegenüber, die Verwertungsquoten wie
bei Verpackungsmaterial derzeit nicht zulassen. Die
massenbezogenen Verwertungsquoten in Österreich
verdecken, dass ökologisch gesehen Fraktionen mit
großen Volumina (z.B. Dämmstoffe) oder großem
Energieinhalt immer mehr ins Gewicht fallen, für die
es teils gar keine Verwertung gibt. Das Factsheet
„Rückbau und Recycling“ herausgegeben vom Ös-
terreichischen Institut für Bauen und Ökologie (IBO)
beschreibt die Rahmenbedingungen für Rückbau
und Recycling in Österreich. –
www.ibo.atRAHMENBEDINUNGEN
IBO-FACTSHEET „RÜCKBAU
UND RECYCLING“
HarvestMAP
Hinter dem Kürzel HarvestMAP steht die Wiener Initiative
MaterialAustauschPlattform, die nach holländischem Vorbild
eine digitale Plattform zum Austausch von Baumaterial bietet
(http://materialnomaden.at/harvestmap).
ª
Der Wiener Glaspalast vor seinem Rückbau.