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U

mweltbezogener Gesundheits-

schutz und ein egalitärer Zugang

zur Natur waren früh zentrale Themen

der Bewegungen für sozialen Fort-

schritt und ArbeitnehmerInnenrechte.

Das zeigt nicht zuletzt die Gründung

der Naturfreunde im Umfeld der Wiener

Arbeiter-Zeitung im späten 19. Jahrhun-

dert. Später gingen Gewerkschaften

und Umweltbewegungen aber oftmals

getrennte Wege. Mit den verbesserten

Wohn- und Umweltbedingungen in der

Stadt drehten sich die Ambitionen der

Gewerkschaften im 20. Jahrhundert

eher um den arbeitsplatzbezogenen

Gesundheitsschutz und Fragen des Ge-

sundheitssystems. Für wesentliche Teile

der europäischen Umweltbewegungen

im späten 20. Jahrhundert standen hin-

gegen der Naturschutz bzw. der Erhalt

bedeutender Umweltgüter im Fokus.

Verteilungsfragen spielten dabei eine

untergeordnete Rolle. In Österreich gel-

ten der Kampf gegen Atomenergie und

die Besetzung der Hainburger Au als

Geburtsstunde der modernen Umwelt-

bewegung. Gewerkschaften fanden

sich in diesen Machtkämpfen mit dem

Argument der Arbeitsplatzsicherung auf

der Gegenseite wieder.

In etwa zur gleichen Zeit war die US-

amerikanische Bewegung für „environ-

FOTOS: Schuh (1), iStock/nojustice (1)

*

Mag. Florian Wukovitsch

ist Referent für ökologische

Ökonomie und Umweltpolitik

der Abteilung Umwelt &

Verkehr der AK Wien.

Umweltbezogene

Gerechtigkeit. Eine

Verteilungsfrage

www.ak-umwelt.at

Seite 10

Wirtschaft & Umwelt 3/2016

Gestaltbarkeit

Betroffenheit

Sind sozial benachteiligte Gruppen besonders von den

gesundheitlichen Folgen schlechter Umweltqualität be-

troffen? Wenn ja, warum? Wer verursacht diese Umwelt-

belastungen? Das sind Kernfragen der Diskussion zu

umweltbezogener Gerechtigkeit.

Von Florian Wukovitsch *

Die Klimaziele 2050 sind

im Einklang mit sozialer

Gerechtigkeit

erreichbar.

Welche finanziellen

Belastungen verursachen

umweltpoliti-

sche Eingriffe?

S. 14

S. 18

Schwerpunkt

Umwelt und

Verteilungs­

gerechtigkeit