![Show Menu](styles/mobile-menu.png)
![Page Background](./../common/page-substrates/page0005.jpg)
gehindert. Ein wirksamer Wett-
bewerb sei eine entscheidende
Voraussetzung dafür, dass das
Abfallrecycling für den Verbrau-
cher erschwinglich bleibe. ARA
sindVergehen indenJahren2008
bis 2012 nachgewiesen worden.
Weil ARA sein Fehlverhalten
zugegeben und strukturelle Ab-
hilfemaßnahmen vorgeschlagen
hat, setzte die EU-Kommission
die Geldstrafe um 30 Prozent
herab. Die EU-Kommission hat
mit der ARA-Kartellstrafe einen
Präzedenzfall schaffen wollen,
da es noch in zwölf EU-Staaten
ein Monopol bei Haushaltsver-
packungen gibt.
HO
Kartierung
Europas ruhige Gebiete
Ein Drittel von Europas länd-
lichen Gebieten ist potenziell
von Verkehrslärm betroffen.
Nur rund 18%dieser Gebiete
können als ruhige Gebiete ein-
gestuft werden. Ihre Lage und
Verteilung ist eine Frage der
Bevölkerungsdichte und Ver-
kehrswege. Ihre Zugänglichkeit
hängt von den Besiedlungs-
mustern ab. Rund 27% aller
NATÙRA 2000-Flächen können
als „Horte der Stille“ eingestuft
werden. Immerhin 20% sind po-
tenziell von Verkehrslärmbetrof-
fen. Das sind die wesentlichen
Befunde einer kürzlich von der
EU-Umweltagentur veröffent-
lichten Studie („Quiet areas
in Europe – The environment
unaffected by noise pollution“,
EEA Report No 14/2016), die
die Wissensbasis zum Schutz
ruhiger Gebiete verbessern will
(www.eea.europa.eu). Obwohl
die EU-Umgebungslärmricht-
linie auch den Schutz ruhiger
Gebiete verbessern will, sind
grundlegende Fragen immer
noch unbeantwortet. Auch
Österreich verfügt über keine
Strategie, sondern höchstens
über Bausteine.
HO
Forschungsprojekt
FairTax in der EU?
Ein multidisziplinäres Team
untersucht zentrale Aspekte
der Reform europäischer
Steuersysteme und Sozial
politik.
Ziele des EU-geförderten
Forschungsprojekts von 2014
bis 2018 sind nicht nur die Har-
monisierung bzw. Verbesserung
der Koordination, sondern auch
die Förderung ökologischer
Nachhaltigkeit und des sozialen
Zusammenhalts in Europa. Auf
www.arbeiterkammer.atWirtschaft & Umwelt 3/2016
Seite 5
Kommentar von Ruud Klein
Kommentar
Testosteronsteuerung
Einmal will ich der Automobilindustrie
glauben
und mich vorab über die Einführung
des „schon bald marktreifen“ fahrerlosen Autos
freuen. Wenn es stimmt, was die Branche
behauptet, ist es wirklich eine Revolution und
zwar vor allem für alle NichtautofahrerInnen, oft
die überwiegende Mehrheit der Verkehrsteilneh-
merInnen.
Selbst in tiefergelegten PS-Boliden soll, zumin-
dest langfristig, die testosteronbasierte Steu-
erung des Wagens durch rationale Rechner-
leistung abgelöst werden. Plötzlich auftretende
Hindernisse werden dann, so die Autohersteller,
automatisch erkannt und der Wagen wird sanft
abgebremst. Vorbei also die Zeiten, an denen
jede Straßenquerung und Wege entlang von
Landstraßen zur tödlichen FußgängerInnenfalle
werden konnten. Für die emotionale Befindlich-
keit der FußgängerInnen ist das gleichsam eine
Revolution. Letztlich müssen diese derzeit nicht
nur wegen der Straßenverkehrsgesetze den
AutofahrerInnen gegenüber devot und unter-
würfig sein, sondern auch aufgrund der Gesetze
der Physik. Kommt es zu einem Unfall, ist das
Kräfteverhältnis physikalisch klar, und die Fuß-
gängerInnen sind zumeist deformierter als die
Karosserie. Durch das rechnergestützte Fahren
wird die Physik zwar nicht aufgehoben, aber
den FußgängerInnen wird Angst genommen und
sie erhalten ihre Würde teilweise zurück. Danke
also VW, Renault, Volvo und Konsorten.
Mit großer Freude sehe ich weiteren Errungen-
schaften entgegen. Meine Vorschläge wären die
Gehsteigparkverbotsberücksichtigungsapp, die
Geschwindigkeitseinhaltevorrichtung und die
Motorabschalteeinrichtung, sofern die tödlichen
verkehrsbedingten Abgase wieder einmal jene
WHO-Grenzwerte übersteigen, die so manch
wehrloses Kleinkind ein paar Jahre früher ins
Jenseits befördern.
„Geht nicht, technisch nicht lösbar und ein
Eingriff in die persönliche Freiheit“ höre ich da
allerdings die gesamte Autolobby rufen. So ist
es aber nicht – rein rational und rechnerleis-
tungsbasiert analysiert. Ganz im Gegenteil.
DI Gregor Lahounik
ist Raumplaner und Mitarbeiter der
Abteilung Umwelt & Verkehr der AK Wien.