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Seite 28

Wirtschaft & Umwelt 3/2016

Z

iel der EU-Umgebungs-

Lärmrichtlinie END (Environ-

mental Noise Directive; 2002/49/

EG) ist ein managementartiges

Vorgehen der zuständigen Be-

hörden im Fünf-Jahresrhythmus.

Die notwendigen Bausteine

dafür sind aus der Praxis von

Qualitäts- wie Umweltmanage-

mentsystemen bekannt und ba-

sieren darauf, dass am Beginn

einer Betrachtungsperiode die

Probleme und Defizite benannt,

dazu messbare Ziele festgelegt

und Pläne mit konkreten Maß-

nahmen entwickelt werden. Es

folgt die Phase der Umsetzung,

deren Erfolge/Misserfolge dann

anhand vorab festgelegter Kri-

terien evaluiert werden, was

zur Anpassung von Zielen und

Maßnahmenplänen im Hinblick

auf die nächste Periode führt.

Grundsätzlich müssen daher die

vorzulegenden Lärmaktionsplä-

ne so detailliert ausgearbeitet

sein, dass sie konkret erkennen

lassen, wo die Probleme liegen

und wann nach Maßgabe der

erfolgten Prioritätenreihung mit

welchen Maßnahmen in den

nächsten fünf Jahren zu rechnen

ist und wie viele Personen dann

voraussichtlich vonUmgebungs-

lärm entlastet sein werden.

Die als Grundlage für END

vorgelegten Lärmkarten (www.

laerminfo.at

) verdienen Anerken-

nung. Sie schaffen schonmit den

kartographischen Darstellungen

eine Problemtransparenz, die es

vorher in Österreich nicht gab.

Lärmbetroffene können nun im

Internet die individuell für ihr

Wohnobjekt errechnete Lärmbe-

lastung genau ablesen.

Die zuletzt 2013 in Österreich

vorgelegten Aktionspläne zeigen,

dass es an einer effektiven Um-

setzung der END mangelt. Teil-

weiseerfüllensienicht einmal das

rechtliche Minimum. Der Mangel

aus lärmschutzpolitischer Sicht

steckt in den Aktionsplänen:

Von einer Lärmproblematik kann

man sprechen, wenn in einer

*Mag. Werner Hochreiter

ist Jurist und Mitarbeiter der

Abteilung Umwelt & Verkehr

der AK Wien.

REFIT der EU-

Umgebungslärm-Richtlinie

Die EU-Kommission unterzieht die 2002 erlassene Umgebungs-

lärm-Richtlinie einem „Fitness-Check“ im Rahmen ihres REFIT-

und Better Regulation-Programms. Effektiver, effizienter und kos-

tengünstiger – das ist das erklärte Ziel. Die AK beteiligte sich an

der Konsultation mit einem Positionspapier.

Von Werner Hochreiter*

Politik

Kurzgefasst

Im Zusammenhang mit

der aktuellen Evaluierung

der EU-Umgebungslärm-

Richtlinie (END) und

dem für 2016 fälligen

Umsetzungsbericht der

EU-Kommission an das

EU-Parlament zeigt ein

AK-Positionspapier die

grundlegenden Proble-

me und Schwachstellen

der Richtlinie einerseits

und der nationalen

Umsetzung in Österreich

andererseits auf.

Lärmbetroffene können im Internet

die individuell für ihr Wohnobjekt

errechnete Lärmbelastung ablesen.

FOTOS: Schuh (2),www.laerminfo.at (1)