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FOTOS: Schuh (1), ÖGB/Mazohl (1)

www.ak-umwelt.at

Seite 8

Wirtschaft & Umwelt 4/2016

Nachrichten

stoffe für die gesamten Welt-

meere wie beispielsweise der

Krill (garnelenartiges Krebstier).

Und Wissenschaftler erforschen

dort unter anderem die Auswir-

kungen des Klimawandels. Der

jahrelange Einsatz der Umweltor-

ganisationen war erfolgreich.

SI

Markterhebung

Handgehaltene

Arbeitsgeräte

Fast alle handelsüblichen Pro-

dukte verletzen die Abgasvor-

schriften.

Eine europaweit durchge-

führte Markterhebung zeigt:

die meisten benzinbetriebenen

Arbeitsgeräte für die Gartenar-

beit und den Beruf (Motorsäge,

Motorsense, Trimmer) halten

gesetzlich vorgeschriebene Ab-

gasvorschriften nicht ein. Laut

einem Abgastest des TÜV-Nord

im Auftrag der Deutschen Um-

welthilfe (DUH) weisen 18 der 24

Gerätetypen signifikante Über-

schreitungen bei den europaweit

geltenden Grenzwerten für Koh-

lenwasserstoff- und NO

x

-Emis-

sionen auf. Die Überschreitung

der gesundheitsschädlichen

Emissionsgrenzwerte kann

dabei bis zum Faktor 4 gehen.

Die Vermessung von marktgän-

gigen Produkten in Deutsch-

land, Frankreich und Schweden

untermauert erneut, dass eine

Marktüberwachung nicht exis­

tiert. VerbraucherInnen können

beim Kauf im Handel nicht der

CE-Kennzeichnung vertrauen,

die die Übereinstimmung mit

allen Rechtsvorschriften anzeigt.

Messergebnisse der einzelnen

Geräte, die auch teilweise in

Österreich vertrieben werden,

sind auf der Website der DUH

aufgelistet.

www.duh.de

FG

Gewässerökologie

Keine zusätzlichen

Fördermittel

Bis 2027 müssen laut EU-

Wasserrahmenrichtlinie alle

Gewässer einen guten ökolo-

gischen Zustand erreichen.

In Österreich haben derzeit 42

Prozent der Oberflächengewäs-

ser diesen Zielzustand erreicht.

Es gibt somit noch viel zu tun.

Von 2009 – 2015 wurden vom

BMLFUW 140 Millionen Euro an

Fördergeldern für gewässeröko-

logische Maßnahmen wie Re-

naturierung der Flüsse oder den

Bau von Fischaufstiegshilfen zur

Verfügung gestellt und bis Ende

2015 fast ganz ausgeschöpft.

Umwelt-NGOs, AK und Ener-

gieverbände traten dafür ein,

dass bis Ende 2021 weitere 140

Vor 30 Jahren

Mehr Qualität

Wirtschaft und Umwelt

4/1986: Studien zei-

gen neben positiven

Beschäftigungseffekten

der Umweltpolitik auch

qualitative Veränderun-

gen.

„Weniger die Zahl der

Arbeitsplätze, die durch

Umweltschutzausgaben

geschaffen oder gesi-

chert werden, ist nun von

Interesse. Weit wichtiger

erscheinen zur Zeit die

Auswirkungen der Um-

weltpolitik auf Struktur

und Qualität der Beschäf-

tigung. Das Wirtschafts-

forschungsinstitut hat auf

Grund neuer Erhebungen

der Umweltschutzaus-

gaben der öffentlichen

Hand und der Industrie

[…] die strukturellen

Auswirkungen geschätzt.

Es zeigt sich, dass die

Bauinvestitionen eher real

sinken, die Ausrüstungs-

investitionen steigen

deutlich. Dies sind für die

beschäftigungspolitisch

unter großem Druck

stehende Bauwirtschaft

nicht unbedingt erfreu-

liche Ergebnisse, zumal

sich die Bauausgaben

wegen ihrer hohen Multi-

plikatorwirkungen als be-

schäftigungspolitisches

Instrument anbieten. […]

Untersuchungen […]

zeigen, dass eher höhere

Qualifikationen gefordert

sind.“

Vor 15 Jahren

Wenig Kontrolle

Wirtschaft und Umwelt

4/2001: Der Umwelt-

kontrollbericht des UBA

offenbart blinde Flecken

bei Klimaschutz und

Landwirtschaft.

„Sehr kurz fällt der

Bericht über den

globalen Klimawandel

aus. […] Bemerkenswert

ist, dass das Landwirt-

schafts- und Umweltmi-

nisterium eine redaktio-

nelle Überarbeitung des

Wasserkapitels vorge-

nommen hat, während

alle anderen Kapitel aus

der Feder des Umwelt-

bundesamtes stammen.

Vielleicht ist es darauf

zurückzuführen, dass

das Versagen bei der

Sanierung von nitratbe-

lasteten Grundwasserge-

bieten nur sehr ver-

schämt dargestellt wird.

Aber auch die Beschrei-

bung der Situation der

Landwirtschaft hält

eher das Bild des

wackeren Landmannes

aufrecht, der in schweiß-

treibender Arbeit der

Scholle die Frucht

abtrotzt. In Wirklichkeit

ist die Landwirtschaft

heutzutage ein Industrie-

zweig mit hohen

Schadstoffemissionen,

die darüber hinaus

weder genau erfasst

werden noch wesentli-

chen Beschränkungen

unterliegen.“

Vorsicht: Rasenmähen kann die Gesundheit gefährden