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Quelle: VCÖ
einen Sonderfonds einrichten,
der zweckgewidmet die Subs-
tanz der deutschen Infrastruk-
tur aufrechterhalten soll. Die
Mittelaustattung soll durch eine
Lkw-Maut erfolgen, die abseits
der Autobahn auf rund 40.000
km Bundesstraßen eingehoben
wird.
FG
Verpackungsabfälle
Kampf dem
Plastiksackerl
Die EU-Staaten sollen
nach demWillen der EU-
Kommission gegen leichte
Einkaufssackerl vorgehen.
Dafür sollen sie diese mit Steu-
ern belegen oder ganz verbieten
dürfen, was nach derzeitigem
EU-Recht nicht möglich ist.
Der Entwurf einer Änderung
der Richtlinie über Verpa-
ckungsabfälle (COM(2013)
761 endg.) bezieht sich nur
auf Plastiksackerl mit einer
Dicke unter 0,05 mm, also ty-
pischerweise Sackerl, die in der
Obst- und Gemüseabteilung
im Supermarkt rollenweise
herumliegen. „Jedes Jahr lan-
den mehr als acht Milliarden
Plastiktüten in Europa auf dem
Müll. Das verursacht enorme
Umweltschäden“, sagte EU-
Umweltkommissar Janez
Potocnik Mitte November in
Brüssel. Wenn die EU-Staaten
und das Europaparlament zu-
stimmen, haben die nationalen
Regierungen zwei Jahre Zeit,
den Gebrauch der umweltschä-
digenden Sackerl einzudäm-
men.
HO
EU-Recht
Klagerecht für
Umwelt-NGOs
Die Deutsche Umwelthilfe
(DUH) hat ein Klagerecht
für Verbände im Bereich
des gesamten EU-Umwelt-
rechts erstritten.
Die DUH spricht von einer
„Zeitenwende im deutschen
Umweltrecht“. Das lässt auch
österreichische Umwelt-NGOs
hoffen. Anfang September hat
das deutsche Bundesverwal-
tungsgericht (BVerwG) ent-
schieden, dass die Stadt Darm-
stadt ihren Luftreinhalteplan
verschärfen und dabei zumBei-
spiel eine Umweltzone in der
Innenstadt prüfen muss. DUH
hielt den Luftreinhalteplan für
unzureichend. Die Grenzwerte
für Feinstaub und Stickoxid
würden bei den drei am stärks-
ten belasteten Straßenzügen auf
absehbare Zeit nicht eingehal-
ten. Umstritten war vor allem,
ob die DUH überhaupt klagen
konnte. Bisher haben Umwelt-
verbände wie in Österreich nur
ein begrenztes Verbandskla-
gerecht. Das BVerwG stützte
sich nun auf eine Entscheidung
des Europäischen Gerichtshofs
(EuGH ) vom März 2011 (C-
240/09). Dort erstritt ein slo-
wakischer Umweltverband das
Klagerecht, wenn es um den
Abschuss von Braunbären in
der Hohen Tatra geht.
HO
Faire Kostenverteilung für Ökostrom
Die privaten Haushalte zahlen die Ökostromförderung zu 40 Prozent,
während die Industrie bei ähnlich viel Verbrauch nur sechs Prozent
beiträgt. 2014 werden die KonsumentInnen im Jahresschnitt 80 Euro
Ökostrombeitrag pro Haushalt zahlen.
Die Mobilität hat in einem Haushalt den größten
Einfluss auf den Gesamtenergieverbrauch. In einem
„Standardhaus“ verbraucht ein Auto die Hälfte der Ge-
samtenergie, in einem Niedrigenergiehaus mehr als 60
Prozent. In vielen Einfamilienhäusern am flachen Land
mit schlechter öffentlicher Verkehrsanbindung gibt es
zudem oft nicht nur ein, sondern zwei oder mehr Autos,
was die Energieeinsparung eines Niedrigenergiehauses
zunichte macht. Nach der aktuellen Registerzählung
der Statistik Austria (2011) leben österreichweit 39,4
Prozent der Bevölkerung in Einfamilienhäusern. Etwas
mehr als die Hälfte der Hauptwohnsitzwohnungen
befinden sich in Mehrparteiengebäuden: 21,5 Prozent
in Wohngebäuden mit drei bis zehn Wohnungen und
30,8 Prozent in Wohngebäuden mit elf und mehr Woh-
nungen. In diesen Gebäuden ist der Energieverbrauch
je Haushalt in der Regel deutlich geringer als im „Stan-
dardhaus“.
LEI
WIRTSCHAFT & UMWELT INFO-GRAFIK
Mobilität und Energie
Krebs durch Luftverschmutzung
Gefährliche
Umgebungsluft
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC),
eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) mit Sitz in Lyon, hat eine weit reichende Klas-
sifizierung vorgenommen. Die Verschmutzung der
Umgebungsluft gilt seit 17. Oktober 2013 als krebser-
zeugend. Die Agentur sieht aufgrund der wissenschaft-
lichen Evidenz einen kausalen Zusammenhang zwi-
schen Luftverschmutzung und Lungenkrebs und einen
Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko bei Blasen-
krebs als gegeben an. Die IARC geht davon aus, dass
z. B. nicht nur Feinstaub, sondern die verschiedensten
Schadstoffe in der Luft, die wir täglich einatmen, krebs-
erregend sind.
FG
0
10.000
20.000
30.000
Mobilität
Wohnen (Heizung, Warmwasser, Strom)
Niedrigenergiehaus ohne Auto
Niedrigenergiehaus mit Auto
Standardhaus ohne Auto
Standardhaus mit Auto
28.500
17.700
21.400
10.700
Kwh/Jahr
Wirtschaft & Umwelt 4/2013
Seite 7
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