die Art der MitarbeiterInnen-
mobilität weitreichende Fol-
gen für ArbeitnehmerInnen,
Betriebe und deren Anraine-
rInnen und nicht zuletzt für die
Umwelt und das Klima hat.
Neben der Leistbarkeit und
der Verfügbarkeit von Mobi-
litätsangeboten spielen auch
die betrieblichen Rahmenbe-
dingungen eine Rolle, wie und
mit welchen Verkehrsmitteln
die ArbeitnehmerInnen ihren
Arbeitsplatz erreichen, wes-
halb auch Unternehmen in der
Pflicht sind.
Mobilitäts-
management
Nicht ohne Grund hat sich
ab den 1990ern das Managen
der betrieblichen Mobilität
mehr und mehr etabliert. Die
Ziele dabei sind Emissionen
und andere nachteilige Folgen
der Mobilität zu verringern und
damit zu nachhaltigerer Mobi-
lität beizutragen. Damit soll ef-
fizientere, sozial- und umwelt-
verträgliche Mobilität für die
MitarbeiterInnen ermöglicht
werden. War betriebliches Mo-
bilitätsmanagement vor eini-
gen Jahren noch Pionierarbeit,
gibt es heute zahlreiche Initiati-
ven dazu. Es zeigt sich jedoch,
dass dabei die Einsparung von
Treibhausgasemissionen eher
im Vordergrund steht, Vorteile
für und Bedürfnisse von Mit-
arbeiterInnen kommen oftmals
am Rande vor. Dabei geht es
um so viel mehr.
LKH-Universitäts-
Klinikum Graz
Das zeigen auch die Sie-
gerprojekte des diesjährigen
VCÖ-Mobilitätspreises. Unter
den rund 300 eingereichten
Projekten kommt nicht nur der
Gesamtsieger aus dem Bereich
der MitarbeiterInnenmobilität,
sondern insgesamt wurden
drei Betriebe für ihre Bemü-
hungen um die Mobilität ihrer
Beschäftigten ausgezeichnet.
Einer davon ist das LKH-Univ.
Klinikum Graz, der größte Be-
trieb in der Steiermark.
Die fast 7.000 Mitarbeite-
rInnen sorgen für ein entspre-
chendes Verkehrsaufkommen,
und wenn viele mit dem PKW
zur Arbeit pendeln, benötigt
es auch gehörig Platz zum Ab-
stellen der Fahrzeuge. Diesen
gibt es allerdings nur begrenzt
in Form von rund 2.050 Stell-
plätzen, was von vielen als
besonders problematisch erlebt
worden war. Denn pro Jahr
konnten im Durchschnitt durch
personelle Veränderungen nur
200 Parkplätze neu vergeben
werden, zeitweise stapelten sich
jedoch über 700 neue Parkan-
träge. Gerhard Hammer vertritt
als Betriebsrat über 5.200 An-
gestellte des LKH-Univ. Kli-
nikum Graz und berichtet über
die damalige Problematik: „Wir
haben stets versucht, sozialeAs-
pekte bei der Parkplatzvergabe
zu berücksichtigen“ und meint
damit, dass beispielsweise
Eltern, die ihre Kinder in den
Betriebskindergarten bringen,
bevorzugt werden. Aber bei der
Vielzahl von Anfragen war ein
Abwägen oft unmöglich. Im
Projekt „Mitarbeitermobilität
NEU am LKH-Univ. Klinikum
Graz“ haben Betriebsdirektor,
Personalleitung und Betriebsrat
Anfang 2013 Nägel mit Köpfen
gemacht. So wurde in Betriebs-
vereinbarungen die Vergabe
der Parkplätze neu geregelt und
die Nutzung sozial gestaffelt
verteuert. Das heißt, dass bei der
Preisgestaltung die Entfernung
Be
trieb
Ratgeber
Auf den Seiten des Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Techno-
logie (bmvit) finden sich zahlreiche Ratgeber und Fakten zu verschiedenen
Verkehrsthemen wie Rad- und Fußverkehr:
-
kationen/verkehr/index.html
Mobilitätspreis 2014
Informationen und Preisträger zum Mobilitätspreis des Verkehrsclub
Österreich (VCÖ) finden sich auf:
Wirtschaft & Umwelt 4/2014
Seite 27
Mobilitätsmanagement heiSSt: den Mit­
arbeiterInnen ein unschlagbares Angebot
machen.
Gerhard Hammer, AngBRV, LKH-Univ. Klinikum Graz
Sicherheit
Unfälle am Arbeitsweg
Arbeitsunfälle sind plötzlich von außen auftretende Kör-
perschädigungen im ursächlichen, örtlichen und zeitlichen
Zusammenhang mit der versicherten Erwerbstätigkeit oder
Ausbildung. Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversi-
cherung umfassen unter anderem Unfallheilbehandlungen
sowie Rehabilitationen. Weiters zahlt die Unfallversi-
cherung Zuschüsse für Entgeltfortzahlung, wenn die
Versicherten infolge von Arbeitsunfällen behandelt werden
müssen. Die Versicherten können zudem Anspruch auf
eine Versehrtenrente haben, wenn ihre Erwerbsfähigkeit
vermindert ist. Unter Versicherungsschutz stehen auch
Wege im Zusammenhang mit der Erwerbstätigkeit oder
Ausbildung. Nähere Infos bietet die AUVA.
1...,17,18,19,20,21,22,23,24,25,26 28,29,30,31,32,33,34,35,36