Antibiotika in Österreich
Pro Jahr werden in der Humanmedizin im
niedergelassenen Bereich ca. 45 Tonnen
Antibiotika eingesetzt, in der Veterinärmedi-
zin ca. 60 Tonnen Antibiotika verkauft.
Wasser und Fleischerzeugung
Ein Kilo Getreide benötigt 1500 Liter Wasser, ein
Kilo Lammfleisch 10.000 Liter Wasser, ein Kilo Rindfleisch
15.000 Liter Wasser. Für ein Kilo Fleisch werden rund
10 kg Getreide verfüttert.
diskutiert, um letztendlich Übergangs-
fristen bis 2033 zuzulassen. Einer der
Gründe dafür waren die mit öffentli-
chen Mitteln geförderten Stallbauten
für Schweine, die nicht sofort wieder
umgebaut werden können. Besser wäre
es, ausschließlich tierfreundliche Stäl-
le mit genügend Platz und Auslauf im
Rahmen dieser Förderprogramme zu
subventionieren. Diese Chance wurde
in Österreich allerdings wieder ver-
passt. Auch im künftigen „Programm
für die Ländliche Entwicklung“ wer-
den herkömmliche Ställe nach wie vor
gefördert – vorerst bis 2020.
WenigerFleisch istgesünder
Weniger tierische Lebensmittel zu
essen ist eine einfache und effekti-
ve Methode, die Umwelt zu schützen
und sich selbst etwas Gesundes zu tun.
Die EU-Studie „Food choices, health
and environment: Effects of cutting
Europe’s meat and dairy intake“ be-
schreibt, dass bei einer Reduktion des
Fleischverbrauchs in der EU von der-
zeit 540 auf 285 Millionen Tonnen pro
Jahr insgesamt 70 Millionen Tonnen
mehr an Getreide für die menschliche
Ernährung zur Verfügung stehen wür-
den. Zudem könnten 75 Prozent der
Sojaimporte reduziert und 23,7 Mio.
Hektar Land, das derzeit als Weide-
land und zur Futtermittelproduktion
gebraucht wird, für andere Zwecke ge-
nutzt werden. Für die Umwelt und die
Menschen wäre es gut: Die Treibhaus-
gas-Emissionen in der Landwirtschaft
könnten um bis zu 40 Prozent reduziert
werden. Nicht zuletzt hätte der redu-
zierte Fleischkonsum äußerst posi-
tive gesundheitliche Auswirkungen
– Herzkreislauferkrankungen würden
signifikant zurückgehen. So gesehen:
„Weniger Fleisch bringt´s!“
£
Tiermast bedeutet auch den
Einsatz von Antibiotika bei
Krankheiten oder um Krankheiten
vorzubeugen. Die große Gefahr
dabei ist die Bildung von Resisten-
zen. Durch die oftmalige Gabe von
Antibiotika in der Tiermast passen
sich die Keime an die neuen Ge-
gebenheiten an und können durch
Antibiotika nicht mehr wirksam ab-
getötet werden. Eine Untersuchung
des europäischen Verbraucher-
verbandes BEUC
)
zeigt, dass in sechs EU-Ländern
mehr als 70 Prozent der getesteten
Produkte mit antibiotikaresistenten
Keimen belastet waren. Für Europa
gibt es Schätzungen, dass jährlich
rund 25.000 Menschen an den
Folgen dieser Resistenzen sterben,
weil ihr Körper auf die verwendeten
Antibiotika nicht mehr reagiert. In
Österreich gibt der jährliche Re-
sistenzbericht „AURES“ Auskunft
über Antibiotikaresistenz in der
Tier- und Humanmedizin.
Beim Einsatz von Wachstums-
hormonen in der Tiermast bleibt
die EU bei ihrem Verbot, denn es
gibt viel zu wenig Wissen über die
gesundheitlichen Auswirkungen
bei deren Anwendung. Mit dem
geplanten USA-EU-Freihandels-
abkommen TTIP hoffen die USA,
künftig ihr „Hormonfleisch“ nach
Europa exportieren zu können. Im
derzeit verhandelten Abkommen
mit Kanada (CETA) wurde dies
bereits explizit verboten.
Antibiotika & Hormone
Tiermast
Schwerpunkt
Wirtschaft & Umwelt 4/2014
Seite 17
Die AK führt regelmäSSig
mikrobiologische Untersuchungen
durch und überprüft damit die Qualität
von Fleischprodukten
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