Kontaktallergien auslösen.
Duftstoffe sind nach Nickel
die zweithäufigste Ursache für
Kontaktallergien. Duftlampen
und Räucherstäbchen sind
keine Alternative, da bei jeder
Verbrennung gesundheits-
schädliche Stoffe wie z.B.
Feinstaub entstehen.
Besser sind so genannte
„Kaltverdunstungen“, also
ätherische Öle, die auf einen
Bimsstein oder auf Ton ge-
tropft werden und dort ihren
Duft entfalten. Wichtig ist es,
beim Kauf auf die Bezeich-
nung „100 Prozent naturreines
ätherisches Öl“ zu achten
und möglichst zu Produkten
aus biologischem Anbau zu
greifen. AllergikerInnen oder
Menschen, die zu Kopfweh
neigen, sollten auch bei natür-
lichen Mitteln vorsichtig sein.
PFLANZEN
Zimmerpflanzen verbes-
sern das Raumklima und
wirken außerdem positiv auf
unseren Gemütszustand, min-
dern Stress und steigern die
Leistungsfähigkeit. Wer große
Pflanzen hat, braucht keinen
Luftbefeuchter, denn die
Pflanzen verdampfen Wasser.
3 bis 6 große Pflanzen in einem
30 m2 großen Raum sorgen
für die optimale Luftfeuch-
tigkeit, die zwischen 45 und
55 Prozent liegt. Eine Papy-
ruspflanze, die ca. eineinhalb
Meter hoch ist, verdunstet ein
bis zwei Liter Wasser pro Tag.
Für das Schlafzimmer eignen
sich Pflanzen, die nachts Koh-
lendioxid aufnehmen. Dazu
zählen Sanseverien, Brome-
lien und Orchideen.
WERKEN
Gute Raumluft und gutes
Raumklima hängen auch we-
sentlich von den Materialien
ab, die zum Bauen oder Re-
novieren verwendet werden.
Vor allem bei Wandfarben
und Fußbodenbelägen ist es
wichtig, ökologische, ge-
sundheitsschonende Materi-
alien zu verwenden, weil sie
große Oberflächen bedecken.
Baubiologisch wertvolle
Wandfarben geben nach dem
Trocknen keine Schadstoffe
ab, laden sich nicht elektro-
statisch auf und sind durch-
lässig für Wasserdampf. Dazu
zählen Naturharzdispersionen,
Kalk- und Silikatfarben, Ka-
sein- und Leimfarben.
Bei den Fußböden haben
Holz, Linoleum und Kork
die Nase vorn. Kork und
Holz sollten nicht versiegelt,
sondern gewachst oder geölt
werden. Das macht diese
Böden angenehm fußwarm
und durchlässig für Wasser-
dampf, was positiv auf das
Raumklima wirkt. Die Art der
Bodenverlegung beeinflusst
die Qualität der Raumluft auch
stark. Großflächiger Einsatz
von Kleber ist möglichst zu
vermeiden. Holzfußböden
können auf eine Unterkon-
struktion geschraubt oder ver-
nagelt werden, bei Teppichen
ist das Verspannen die beste
Methode. Linoleum und Kork
müssen verklebt werden, hier
sind emissionsarme Natur-
harzkleber die beste Wahl.
Laminatböden sind übrigens
keine Holzfußböden, sondern
bestehen aus verpressten Pa-
pierschichten, die mit dem
Kunstharz Melamin getränkt
werden.
Egal, welche Materialien
zum Einsatz kommen – in
jedem Fall ist gründliches Lüf-
ten während und nach einer
Renovierung unerlässlich.
£
Leben
Broschüre: Selbst gemacht
Die Broschüre „Selbst gemacht? Ja, aber ökologisch!“ informiert
über Innenraumschadstoffe und die Auswahl ökologischer Mate-
rialien fürs Heimwerken. Bestellung (2,65 Euro Versandkosten) bei
„die umweltberatung“, Tel. 01 803 32 32.
n
Allergene z.B. in
Baumaterialien, Reini-
gungsmitteln und bei
Schimmelpilzbefall.
Maßnahmen: Produkte
verwenden, die für Aller-
gikerInnen geeignet sind,
Schimmel und seine
Ursachen bekämpfen.
n
VOC – Flüchtige
organische Verbindun-
gen z.B. in Duftstoffen,
Farben, Lacken und
Klebern. Maßnahmen:
lösungsmittelfreie oder
lösungsmittelarme Pro-
dukte verwenden, inten-
siv lüften, kein künstlicher
Raumduft.
n
Formaldehyd z.B.
in Spanplatten, Disper-
sionsklebern, Lacken,
Desinfektionsmitteln und
Tabakrauch. Maßnah-
men: nicht rauchen und
häufig lüften.
HÄUFIGE SCHADSTOFFE
HILFREICHE MASSNAHMEN
Lüften: Kurz weit öffnen statt ständig kippen
Wirtschaft & Umwelt 4/2012
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