und 90 Prozent un-
serer Zeit halten wir
uns im Innenraum
auf – Grund genug, sich genau
anzuschauen, was die Qualität
der Raumluft stärkt und was
sie verschlechtert!
LÜFTEN
Simpel und wirkungsvoll
ist richtiges Lüften. Was kann
man beim Lüften falsch ma-
chen? Zum Beispiel in der
kalten Jahreszeit die Fenster
kippen, denn das bringt viele
Nachteile: Der Luftaustausch
braucht viel länger, die Wände
nahe des Fensters kühlen aus
und dadurch besteht die Ge-
fahr der Schimmelbildung.
Schimmel belastet mit seinen
Sporen die Raumluft. Da ist
es energieeffizienter und ge-
sünder, mehrmals täglich die
Fenster weit zu öffnen und
kräftig zu lüften.
Auch Reinigungsmittel
können die Raumluft be-
lasten. Ökologische Reini-
gungsmittel tragen dazu bei,
die Belastung zu minimieren.
Welche Mittel das sind, zeigt
eine neue Datenbank von „die
umweltberatung“ auf www.
umweltberatung.at/oekorein.
Auch Reinigungsmittel, die
das Österreichische und Eu-
ropäische Umweltzeichen
oder den Nordischen Schwan
tragen, sind empfehlenswert.
PUTZEN
Glatte Oberflächen kön-
nen ganz ohne Reinigungs-
chemikalien zum Glänzen
gebracht werden. Mit einem
Mikrofasertuch und reinem
Wasser sind Fliesen, Spiegel,
Armaturen und Glasflächen
im Handumdrehen blitzblank.
Antibakterielle Reini-
gungsmittel haben im Privat-
haushalt im Normalfall nichts
verloren. Auch von WC-Be-
ckensteinen ist abzuraten. Sie
haben keine reinigende Wir-
kung und belasten die Raum-
luft und das Abwasser. Besser
ist es, das WC regelmäßig mit
einem sanften Sanitärreiniger
oder mit Säuren wie einem
Schuss Essig oder etwas Zi-
tronensäure zu reinigen.
DUFTEN
Die Palette an künstlichen
Duftmitteln für Innenräume ist
breit – sie reicht von kleinen
Automaten, die regelmäßig
Duft in den Raum sprayen,
über Duftkerzen bis hin zu
Stäbchen, die eine duftende
Flüssigkeit aufsaugen und den
Duft langsam an die Raumluft
abgeben. Aus gesundheit-
lichen Gründen ist es besser,
keine künstlichen Duftmittel
einzusetzen. Auch wenn so
manches Mittel als Raumluft-
verbesserer bezeichnet wird,
kann von Verbesserung keine
Rede sein, im Gegenteil: Die
Raumluft wird durch flüchtige
organische Verbindungen, die
aus den Mitteln entweichen,
belastet. Sie können Haut und
Schleimhäute irritieren und
*
DI (FH) Harald Brugger MSc,
ist Ökotoxikologe von „die
umweltberatung“.
Mag.a Manuela Lanzinger
ist
Zimmerpflanzenexpertin von
„die umweltberatung“.
FOTOS: Fotolia/contrastwerkstaTT (1), Die umweltberatung/Monika Kupka, sabine seidl (je 1)
Leben
Infoblatt: Zimmerpflanzen
Das Infoblatt „Pflanzen zur Raumluftverbesserung“ zeigt, was Pflanzen für unser
Wohlbefinden leisten. Das Poster „Zimmerpflanzen für ein gesundes Raumklima“
stellt 28 Zimmerpflanzen vor. Download:
Raumluft: Tief
durchatmen?
R
Seite 30
Wirtschaft & Umwelt 4/2012
Gerade wenn es draußen finster und kalt ist, verbringen wir viel Zeit in
der guten Stube. Ob wir drinnen gesunde Luft atmen können, ist von vie-
len Faktoren abhängig – von der Einrichtung zum Beispiel und von täg-
lichen Gewohnheiten. Es muss nicht gleich ein Wohnungsumbau sein,
auch einfache Maßnahmen helfen unsere Atemwege zu befreien.
VON HARALD BRUGGER UND MANUELA LANZINGER*
Zusammenfassung:
Lüften ist die einfachste
Maßnahme für gesunde
Raumluft. Beim Putzen
sind ökologische Reini-
gungsmittel und Mikrofa-
sertücher die erste Wahl.
Antibakterielle Mittel und
künstliche Duftstoffe blei-
ben besser im Verkaufs-
regal. Ökologische Wand-
farben und Bodenbeläge
sorgen für ein gesundes
Zuhause. Zimmerpflanzen
schaffen gutes Raumklima
mir vielen positiven Ne-
beneffekten.