Schwerpunkt
Luftreinhaltung
Wirtschaft & Umwelt 4/2012
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chon die Ärzte im ausgehenden
Mittelalter beobachteten die bö-
sen Folgen von Schadstoffen in
der Luft an bestimmten Arbeitsplätzen,
vor allem in Bergwerken und anderen
schlecht belüfteten Bereichen. In der Re-
naissance verfasste Georgius Agricola
seine Arbeit über den Bergbau, in wel-
cher er auch die Gesundheitsgefahren
beschrieb, und Paracelsus leitete seine
Erkenntnis von der Bedeutung der Dosis
für dieSchädlichkeit vonBeobachtungen
an Quecksilber-Dämpfen ab. Noch bis
zumheutigenTag gewinnenwir viele Er-
kenntnisse zu Atemgiften aus Beobach-
tungen an belastetenArbeitsplätzen, zum
Beispiel bei Quarz- oder Asbeststaub.
Obwohl die Arbeitsplatzgrenzwerte in-
zwischen niedriger sind und auch streng
kontrolliert werden, findet man bei Ar-
beitnehmerInnen an belasteten Arbeits-
plätzen doch eine deutliche Abnahme
der Lungenfunktion im Vergleich zum
natürlichen Alterungsprozess.
Erst relativ spät erkannten Ärzte, dass
auch die „normale“ Luft in Städten und
Lebensmittel
Atemluft
S
Zusammenfassung
Die Luft, die wir atmen, ist unser
wertvollstes Lebensmittel. Daher
sollten wir an unsere tägliche
Luft die höchsten Anforderungen
stellen, sei es in der Stadt, auf
dem Weg zur Arbeit, am Arbeits-
platz oder zuhause. Wir haben
es in der Hand, die Luftqualität
und damit unsere Gesundheit zu
schützen.
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Die Atemluft enthält immer ein Gemisch aus vielen Stoffen.
Aus gesundheitlicher Sicht am bedeutendsten sind der Fein-
staub und die giftigen Gase Stickstoffdioxid und Ozon. Wäh-
rend die beiden Gase kurz in Kästen vorgestellt werden, soll
die gesundheitliche Wirkung von Feinstaub näher dargestellt
werden.
VON HANNS MOSHAMMER*