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AK FÜR SIE 10/2017

Wiedereinstieg

Mama ist jetzt

voll im Einsatz

FAMILIE AUER BAUT

„Will ihr etwas gönnen“

A

nja Auer ist nach einem Jahr Babypause mit

30 Stunden wieder in ihren Beruf als Kranken-

pflegerin im AKH Wien zurückgekehrt. „Das

war eine Geldsache. Wir haben einen Hauszubau

geplant. Und ich will auf nichts verzichten: Wenn

der Kleinen etwas gefällt, will ich ihr das auch

gönnen.“ Die Trennung von Tochter Sophie-Luise

(13 Monate) „fällt mir schwerer als der Kleinen“,

sagt Anja Auer. Aber die Abwechslung zum Mut-

tersein tue ihr gut: „Ich mag meinen Beruf.“ Papa

Peter Samek arbeitet als Werkzeugmacher von

6 bis 14 Uhr: „So können wir uns die Betreuung

gut aufteilen.“ Über die partnerschaftliche Teilung

sagt Anja Auer: „Die Beziehung zum Vater wird

sehr gestärkt.“ Obwohl beim Besuch an Mamas

Arbeitsplatz eigentlich ein Nachmittagsschläfchen

fällig wäre, ist Sophie-Luise auf Papas Arm noch

recht zufrieden. Wenn beide Eltern arbeiten, hilft

die Oma aus: „Ohne sie ginge es nicht. Bei uns

am Land ist ein Krippenplatz sehr teuer.“

K.N-A

Immer mehr Frauen wollen im Beruf nicht

zurückstecken, wenn ein Kind da ist. Zwei

Familien zeigen, wie’s geht.

D

ie Berufsunterbrechung bei einer

Babypause hat sich in den ver-

gangenen Jahren weiter verkürzt.

Das zeigt das aktuelle AK Wie-

dereinstiegsmonitoring. Blieben

Frauen, deren Kinder im Jahr 2006 gebo-

ren wurden, noch knapp über zwei Jahre

daheim, waren es sechs Jahre später nur

mehr ein Jahr und acht Monate. „Das

Recht, wieder zurückzukehren, hat man

nur für zwei Jahre. Daher ist es gut, dass

sich die Dauer der Babypause verkürzt

hat“, sagt Ingrid Moritz, Leiterin der AK Ab-

teilung Frauen und Familie.

Eine kürzere Berufsunterbrechung er-

leichtert jedenfalls den Wiedereinstieg.

Denn in der heutigen Arbeitswelt ändert

sich in einem Jahr oft sehr viel. Immer mehr

Frauen ist es wichtig, hier nicht den An-

schluss zu verpassen. Und immer weniger

Frauen wollen in die Teilzeit-Falle tappen –

mit niedrigen Einkommen und schlechte-

ren Aufstiegschancen. Denn diese Ein-

kommensverluste schleppen Frauen ein

Leben lang bis zur Pension mit. Das Re-

zept: gute Kinderbildungs- und -betreu-

ungsplätze, Teilzeit mit Augenmaß und en-

gagierte Väter.

Kindergartenleiterin

Claudia Hejl:

„Wichtig ist der

Kontakt zu

Vorgesetzten und

KollegInnen,

so wird man

mitbedacht “

Krankenpflegerin Anja Auer, Peter Samek und

ihre gemeinsame Tochter Sophie-Luise sind ein eingespieltes Team