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Parteien auf demPrüfstand

EU-weit muss es für gleiche Ar-

beit am gleichen Ort den gleichen

Lohn geben, denn Billigarbeit schadet

heimischen KMU und ArbeitnehmerIn-

nen. Negative Entwicklungen durch zu

starke Arbeitskräftemigration müssen

hintangehalten werden, etwa über eine

Arbeitsmarktprüfung.

Unser Ziel ist es, Lohn- und Sozi-

aldumping wirksam zu bekämpfen

und einen fairen Wettbewerb für die

heimischen Unternehmen zu sichern.

Mit dem Lohn- und Sozialdumping-

Bekämpfungsgesetz soll Missständen

daher künftig noch wirksamer entgegen-

gewirkt werden.

Lohn- und Sozialdumping gehört

streng bestraft und die beteilig-

ten Firmen sollen Gewerbe dauerhaft

verlieren.

Die Grünen treten für ein

n

Verbandsklagrecht

n

die Ungültigkeit verkürzter Verfalls-

fristen bei Lohnansprüchen ein

n

Sozialversicherungsbeiträge nach

österreichischem Ausmaß bei

Entsendungen

Selbstverständlich sind wir auch für

weitere Vorschläge offen.

Wir fordern auf EU-Ebene

Maßnahmen gegen Lohn- und

Sozialdumping, die Stärkung der Rechte

von ArbeitnehmerInnen und europaweite

soziale Mindeststandards.

Die Bekämpfung von Lohn- und

Sozialdumping ist natürlich not-

wendig, die Regierung schreckt jedoch

mit dem Gesetzespaket auch korrekt

handelnde ausländische Unternehmen

ab. NEOS befürchten eine Abschottung

des österreichischen Markts und euro-

päischen Wettbewerb durch überborden-

de Bürokratie.

Wir wollen ein bundesweit ein-

heitliches Mietrecht und ein Sys-

tem mit Mietzinsobergrenzen mit klaren,

transparenten Regelungen für Zu- und

Abschläge. Zusätzlich wollen wir einen

Kautionsfonds einrichten und Makler-

und Vertragsgebühren für MieterInnen

abschaffen.

Der Hauptgrund für die hohen

Wohnkosten in Österreich ist,

dass die Nachfrage das Angebot über-

steigt. Die Einführung einer Mietpreis-

obergrenze würde diese Situation noch

zusätzlich verschärfen, da die Anreize

für die Schaffung von neuem Wohnraum

verloren gingen.

Mietzinsobergrenze bei älteren

Wohnungen, nicht jedoch bei auf-

wändig sanierten Objekten oder solchen,

die unter 25 Jahre alt sind und sich in

einem zeitgemäßen baulichen Zustand

befinden.

Die Grünen schlagen klare und

transparente Obergrenzen für

Mieten vor. Außerdem sollen Befristun-

gen deutlich erschwert, Maklerkosten

für MieterInnen reduziert und der sozia-

le Wohnbau verstärkt werden.

Das Mietrecht ist dahingehend zu

reformieren, dass es zu klaren

und durchsetzbaren Obergrenzen von

Mieten kommt.

Ziel muss es sein, Wohnen wie-

der leistbar zu machen. Das wird

durch eine Mietzinsobergrenze aber

nicht gelingen. Wir sind davon über-

zeugt, dass es vor allem ein höheres

Angebot braucht, damit die Mietpreise

wieder sinken.

Gerade die Arbeiterkammer steht

im Vertrauensindex der Öster-

reicherInnen ganz weit oben und tritt

sehr erfolgreich für die Interessen der

ArbeitnehmerInnen ein. Unsere Form

der starken Sozialpartnerschaft stärkt

den Standort und den sozialen Frieden

in Österreich.

Die SPÖ will öffentliche Investitio-

nen weiter stärken und staatliche

Beteiligungen an strategisch wichtigen

Betrieben nicht nur halten, sondern

ausbauen, etwa mit der Gründung eines

„Österreichischen Fonds für strategische

Investitionen“.

Im Sinne der Steuerzahler und

der Wettbewerbsfähigkeit ist es

aber wichtig, dass die Wirtschaftlichkeit

von Unternehmen, an denen der Staat

Anteile hält, gesichert ist. Bei Unterneh-

men wie den ÖBB ist dies auch über

einen Abbau bestehender Pensionsprivi-

legien zu erreichen.

Eine intakte und voll funktionsfä-

hige Infrastruktur mit Betrieben

wie der ÖBB gehört zu den Kernaufga-

ben eines Staates. Privatisierungen in

diesem Bereich lehnen wir ab. Diese

Unternehmen sind für jeden Bürger –

als Dienstgeber und Leistungserbringer

– von großer Bedeutung.

Basisinfrastruktur ist eine ent-

scheidende Voraussetzung für

das Funktionieren von Gesellschaft und

Staat. Es muss sichergestellt sein, dass

alle Menschen einen diskriminierungs-

freien Zugang zu diesen Leistungen

haben. In diesem Sinn halten die

Grünen mehr staatliches Engagement

für sinnvoll.

Die erdfeste Infrastruktur, insbe-

sondere Hochspannungs-, Schie-

nen- und Straßennetze, sowie Wasser-,

Kanalleitungen usw., soll grundsätzlich

in der Verantwortung der öffentlichen

Hand verbleiben, wobei Transparenz bei

Investitionen und Abgabenverrechnung

gewährleistet sein muss.

Wir sprechen uns gegen (weitere)

Privatisierungen von Infrastruktu-

runternehmen aus, da sie ein wichtiges

Steuerungsinstrument staatlicher Politik

sind. Am Beispiel der Bahnen zeigt

sich, dass mit der Privatisierung die ge-

wünschten Ziele nicht erreicht wurden.

Es braucht in der Praxis eine

klare Trennung der Aufgaben

zwischen Sozialpartnern und Regierung.

Insbesondere im Bereich der dualen

Ausbildung, der Lohn- und Gehaltsver-

handlungen sowie für den gesamtgesell-

schaftlichen Ausgleich hat die Sozial-

partnerschaft hohe Verdienste.

Wir sind für ein Ende des Kam-

merzwangs und damit gegen

Pflichtmitgliedschaften. Denn eine wirk-

same Interessensvertretung muss auch

ohne Pflichtmitgliedschaft möglich sein.

Die Arbeiterkammern sind her-

vorragende DienstleisterInnen für

ihre Mitglieder. Sie abzuschaffen oder

zu schwächen würde allen Arbeitneh-

merInnen schaden. Dafür sind wir Grüne

nicht zu haben.

Wir sind für die Pflichtmitglied-

schaft und bekennen uns zur

Sozialpartnerschaft. Wir erwarten uns

aber, dass die Sozialpartnerschaft der

Verteilungsgerechtigkeit und dem Klima-

schutz mehr Gewicht beimisst als in der

Vergangenheit.

Wir wollen die Kammern in

bedarfsorientierte und schlanke

Interessenvertretungen umwandeln, die

als qualitativ hochwertige Serviceein-

richtung Mitglieder anziehen (wie das ja

auch bei der Gewerkschaft der Fall ist).

Wir NEOS sind davon überzeugt: Echte

Interessenvertretungen brauchen keine

Zwangsmitgliedschaft.

Die AK erkämpft für ihre Mitglie-

der im Arbeits- und Sozialrecht

jährlich Millionenbeträge. Die AK-Umla-

ge ist ein wichtiger Beitrag, dass dieser

Einsatz auch weiterhin möglich ist.

Klar ist aber, dass Sozialpartner

serviceorientierter werden und

sparsamer mit ihren Beiträgen umgehen

müssen. Mitgliedsbeiträge sind legitim,

wenn damit gut umgegangen wird und

die Mitglieder mit dem Service ihrer

Kammer zufrieden sind.

Wir sind für eine Senkung

der AK-Umlage und für eine

Konzentration der AK auf ihre Kern-

aufgaben.

Die Arbeiterkammern erkämpfen

Jahr für Jahr mit Rechtsverfahren

mehr Geld für ihre Mitglieder, als die

AK-Umlage einbringt. Die AK-Umlage

in der jetzigen Höhe ist gut angelegtes

Geld.

Wir sind für deren Beibehaltung,

weil die AK mit diesen Beiträgen

in den vergangenen Jahren wertvolle

Leistungen für ihre Mitglieder erbracht

hat. Wir erwarten jedoch, dass sich die

AK mit mehr Nachdruck als bisher für

steuerliche Gerechtigkeit einsetzt.

Wir sind davon überzeugt, dass

die Kernleistungen der Arbei-

terkammer, nämlich die arbeitsrechtli-

che Vertretung der Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer, auch durch eine

Halbierung der AK-Umlage erbracht

werden kann.

Sind Sie für eine

Verbesserung des

Schutzes der Arbeitneh-

merInnen vor Lohn- und

Sozialdumping?

Sind Sie für eine

wirksamere Begrenzung

der Mieten als eine

Maßnahme gegen das

starke Steigen der

Wohnkosten?

Sind Sie dafür, dass der

Staat seine Anteile an

Infrastrukturunternehmen

wie ÖBB und OMV

behält?

Sind Sie für die Pflicht-

mitgliedschaft in allen

Kammern als Vorausset-

zung für die Sozial-

partnerschaft?

Sind Sie für die Bei-

behaltung der AK-Umlage

in der gegenwärtigen

Höhe, damit die

Leistungen der AK

gesichert sind?

Noch Fragen?

wien.arbeiterkammer.at

AK FÜR SIE 10/2017

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