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Fotos: librairie mollat (1), Schuh (1)

www.ak-umwelt.at

Seite 8

Wirtschaft & Umwelt 1/2016

Nachrichten

Landwirtschaft

Schnellere Traktoren?

Die maximale Breite von Trak-

toren darf bis zu drei Meter

erreichen, erlaubte Höchstge-

schwindigkeit: 25 km/h.

Die Landwirtschaft sieht sich

wieder einmal gehandikapt,

weil sie mit solchen Fahrzeu-

gen nur bis zu 25 km/h schnell

fahren darf. Für eine Novelle

der Kraftfahrgesetz-Durchfüh-

rungsverordnung fordert sie,

dass mit diesen überbreiten

Geräten außerhalb des Ortsge-

biets, bei guten Sichtverhält-

nissen und tagsüber die Bau-

artgeschwindigkeit von 40 oder

50 km/h ausgenutzt werden

darf, die 25 km/h-Beschrän-

kung soll nur in den übrigen

Fällen (z.B. im Ortsgebiet oder

bei Nacht) gelten. Abgesehen

von der Frage, wer das alles

noch kontrollieren soll, meldet

die Arbeiterkammer ernste

Verkehrssicherheitsbedenken

an. Viele Landesstraßen weisen

Abschnitte aus, die für den

Begegnungsverkehr zu eng

sind. Nicht auszudenken, was

passieren könnte, wenn auf

solchen, zumeist auch kurven-

reichen und unübersichtlichen

Strecken die erlaubte Höchst-

geschwindigkeit für diese über-

breiten Fahrzeuge von 25 km/h

auf 50 km/h erhöht wird.

RR

EU-Parlament

Gegen Patente

auf Pflanzen

Große Mehrheit gegen Patent

auf Pflanzen aus konventio-

neller Züchtung.

Die Abgeordneten fordern

die EU-Kommission auf, den

Geltungsbereich der entspre-

chenden EU-Vorschriften „drin-

gend klarzustellen“, insbeson-

dere hinsichtlich der Biopatente-

Richtlinie. Erzeugnisse, die im

Wesentlichen durch biologische

Verfahren gewonnen wurden,

z.B. Pflanzen, Saatgut, arteigene

Merkmale und Gene, sollten

nicht patentiert werden dürfen.

Hintergrund ist, dass die große

Beschwerdekammer des EU-

Patentamts (EPA) am 25. März

2015 mit ihren Entscheidungen

zur Tomate (G0002/12) und zum

Brokkoli (G0002/13) festgelegt

hat, dass grundsätzlich biolo-

gische Verfahren zur Züchtung

von Pflanzen, wie die Kreuzung,

nicht EU-weit patentierbar sind,

wohl aber daraus entstandene

Pflanzen oder Pflanzenmate-

rialien, wie z.B. Früchte. Diese

EPA-Entscheidung ist eine sehr

enge Auslegung bestehender

Vor 30 Jahren

Kostbares Wasser

Wirtschaft & Umwelt

1/1986: Qualität von

Grundwasser und

Flüssen und industrielle

Abwässer beeinflussen

das Lebenselixier.

„Österreich ist, was

seine Wasserreserven

betrifft, ein reiches Land.

[…] Sogar der große

Ballungsraum Wien kann

sich immer noch weitest-

gehend auf Quellwasser

aus den Kalkalpen und

auf das reine Grund-

wasser aus der Lobau

stützen. Aber die öko-

logische Sorglosigkeit

der Wiederaufbau- und

Wirtschaftswunderzeit

hat auch in Österreich ihr

Ende gefunden. Mit fort-

schreitender Verschmut-

zung des Grundwassers

gehen große Trinkwas-

serreserven oftmals

auf Dauer verloren. […]

Abwasservermeidung

und Abwasserreinigung

reichen in Österreich we-

der quantitativ noch qua-

litativ aus. […] Obwohl

bereits zwei Drittel der

Haushaltsabwässer in

Kläranlagen fließen, ge-

langen große Mengen an

Schmutz, hauptsächlich

aus dem Produktionsbe-

reich, in die Flüsse. Ein

kostspieliges Abwasser-

reinigungsprogramm ist

angelaufen, […] mit den

Betriebskosten sind viele

Gemeinden überfordert.“

Vor 15 Jahren

Öffentliches

Wasser

Wirtschaft & Umwelt

1/2001: Privatisierung

bedeutet das Ende der

demokratischen Kont-

rolle über den Kern der

Daseinsvorsorge.

„Die Qualität der öffent-

lichen Wasserver- und

Wasserentsorgung […]

ist international aner-

kannt. […] Konflikte

etwa mit der mangeln-

den Auskunftsfreudigkeit

von Wasserwerken über

die Wasserqualität gibt

[es]. Am Nitrat, um

das es dabei oft geht,

sind freilich nicht die

Wasserwerke schuld,

sondern die Landwirt-

schaft. […] In Österreich

genießt die öffentliche

Wasserwirtschaft […]

eine hohe Akzeptanz.“

[…] Diese „lässt sich

für die Paradebeispie-

le der Privatisierung,

Frankreich und Groß-

britannien, keineswegs

feststellen. Mit einer Pri-

vatisierung wäre das von

den Österreichern über

Gebühren und Steuern

finanzierte Gemein­

eigentum ausverkauft,

die politische Kontrolle

über den Kern der

Daseinsvorsorge wäre

den Kommunen, und

damit auch ihren Ein-

wohnern, entzogen.

Und natürlich kostet

es auch noch Arbeits-

plätze.“

Gefährliche Begegnung auf engen Straßen