nach einer Abkühlungsphase
wieder zu einer konstruktiven
Weiterarbeit.
HO
treibstoFFVerbrauCh
aUtohersteller
tricksen
Herstellerangaben zu
Treibstoffverbrauch bei
Pkw stimmen nicht mit der
Wirklichkeit überein.
Dies bekräftigt eine neue Stu-
die des International Council
on Clean Transport. Über-
raschend an dem Befund ist
aber eine immer größere Kluft
zwischen offiziellen Daten
(Werksangaben aufgrund
von Typenzulassung) und
realen Verbrauchswerten im
Vergleich zu vor zehn Jahren.
Basis waren Fahrer-Aufzeich-
nungen der Verbräuche in vier
EU-Staaten sowie Prüfstands-
untersuchungen des ADAC
bei 1.200 Pkw-Modellen.
Grundannahme ist dabei, dass
individuelles Fahrverhalten
unterschiedliche Verbräuche
verursacht, aber sich in den
zehn Jahren nicht grundlegend
verändert hat. Die Kluft hat
sich demnach von zehn auf
21 Prozent vergrößert. Als
Gründe werden genannt: Vor-
richtungen, die bei der Typen-
prüfung stärker wirken (z.B.
Stop-Start-Technologie) oder
nicht berücksichtigt werden
müssen (z.B. Klimaanlage).
Daneben spielen auch „Flexi-
bilitäten“ bei der Typenzulas-
sung“ (z.B. überhöhter Rei-
fendruck) eine Rolle. Studie:
„From Laboratory to Road“
FG
eu-Vertrags-
VerletZuNg
kraftWerk in Der
schWarZen sUlM?
Ein weiteres Vertragsver-
letzungsverfahren droht
Österreich durch den
Bau eines Wasserkraft-
werks.
Gebaut soll an der Schwar-
zen Sulm werden, einer noch
unberührten Flussstrecke in
der Steiermark. Dies verstoße
gegen das Verschlechterungs-
verbot der EU-Wasserrah-
menrichtlinie, da Österreich
das überwiegende öffentliche
Interesse am Kraftwerksbau
nicht dargetan habe. Die
Projektwerber haben Mitte
Mai schon die Bagger kommen
lassen. Denn formal wäre der
Bau derzeit rechtens. Aller-
dings hat der Umweltminister
dem steirischen Landeshaupt-
mann die Weisung erteilt, die
Genehmigung nochmals zu
überprüfen. Doch dieser lässt
sich Zeit. Umwelt-NGOs und
Umweltanwältin appellieren
endlich den rechtmäßigen Zu-
stand herzustellen. Auch das
Umweltministerium ist in sei-
ner bisherigen Stellungnahme
davon ausgegangen, dass das
Projekt nicht genehmigungs-
fähig ist.
HO
nachrichten
fotos: schUh (2)
Klimapolitik: Bei der
Tagung des EU-Rates
im Mai haben die
Staats- und Regie-
rungschefs der EU
Schlussfolgerungen
verabschiedet,
die eine
deutliche Gewichtsver-
lagerung von einer fort-
schrittlichen Klimapolitik
der EU hin zu einer Stra-
tegie der Verbilligung
von Energie darstellen.
Der grüne Luxemburger
EP-Abgeordnete Claude
Turmes führt dies auf
eine massive Einfluss-
nahme von Business
Europe zurück, der
Lobbying-Organisation
der Industrie auf
EU-Ebene. Auch die
Mehrheit im EP gegen
den Vorschlag der EU-
Kommission, den Preis
der Emissionszertifikate
zu stützen, sei von Busi-
ness Europe organisiert
worden.
Gewässerverschmut-
zung: Die Umwelt-
NGO Greenpeace
hat einen Bericht
veröffentlicht („Toxic
Threads: Polluting
Paradise“),
der ein
Bild von der Gewäs-
serverschmutzung in
Indonesien durch die
Textilindustrie zeichnet.
Indonesien ist einer der
zehn weltgrößten Textil-
exporteure, etwa neun
Prozent des Exportvolu-
mens sind Bekleidung.
Die Untersuchung zeigt
anhand einer Fabrik,
welche gefährlichen
Chemikalien eingesetzt
werden und dass die
Abwässer ungeklärt in
einen Fluss eingeleitet
werden. Der Bericht
ist der sechste in einer
Reihe, in der Green-
peace die Umwelt- und
Gesundheitsgefahren
durch die Textilindustrie
in Entwicklungsländern
beschreibt.
Nachhaltigkeitskritik:
Die schwedische
Organisation TCO ver-
gibt weltweit angese-
hene Produktkennzei-
chen für nachhaltige
IT-Produkte.
Doch die
Vergabe des ersten
Nachhaltigkeitszeichens
für ein Smartphone der
südkoreanischen Firma
Samsung ist auf heftige
Kritik von NGOs ge-
stoßen, die sich für die
Gesundheit und Rechte
von ArbeitnehmerInnen
einsetzen. Die europä-
ische Initiative Good
Electronics hat gemein-
sam mit amerikanischen
und asiatischen
Organisationen darauf
hingewiesen, dass 70
Samsung-Arbeiterinnen
in den letzten Jahren
an Krebs gestorben
seien, nachdem sie am
Arbeitsplatz karzinoge-
nen Stoffen ausgesetzt
waren. Diese Tatsachen
stünden einer Auszeich-
nung mit einem Nach-
haltigkeitskennzeichen
entgegen.
CS
auF eiNeN bliCk
eU, eUroPa UnD Die
ganZe Welt
Steigender SUV-Anteil in Wien
Heuer ist bereits jeder sechste Neuwagen mit Wiener Kennzeichen ein
SUV oder Geländewagen. Seit 2005 hat sich die Zahl der neuzugelas-
senen SUV sogar fast verdreifacht. Die großen SUV-Modelle verschär-
fen zudem das Platzproblem in Wien.
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Wirtschaft & UmWelt 2/2013
Verbrauch: Fehlanzeige
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