er Radverkehr hat in
den letzten Jahren
österreichweit an
Bedeutung gewonnen. Das
Fahrrad wird zunehmend als
Verkehrsmittel für die alltäg-
lichen Wege wiederentdeckt.
Viele Arbeitswege sind sehr
leicht mit dem Fahrrad zurück-
zulegen. Ob der gesamte Weg
vom Wohn- zum Arbeitsort
oder nur eine Teilstrecke zur
Haltestelle des öffentlichen
Verkehrs zurückgelegt wird,
das Rad eignet sich als ge-
sunde und umweltfreundliche
Alternative zur Bewältigung
des Arbeitswegs. Bei Wegen
unter fünf Kilometern ist man
(innerstädtisch) meist schneller
als mit dem Pkw. Die regelmä-
ßige Bewegung führt zu gestei-
gertem Wohlbefinden, hilft bei
Rücken- und Knieproblemen,
stärkt das Herz-Kreislauf-
sowie das Immunsystem und
hilft beim Abnehmen. Radeln
entspannt, denn bereits nach
einer guten halben Stunde am
Rad werden Endorphine ausge-
schüttet: Glückshormone, die
gute Stimmung verbreiten. Die
Fahrt mit dem Rad ist darüber
hinaus kostengünstig, leise und
macht Spaß. Neben der ökolo-
gischen und ökonomischen Be-
deutung des Radfahrens spielt
auch der Gesundheitsfaktor
eine immer wichtigere Rolle.
Studien belegen, dass regelmä-
ßig Rad fahrende Mitarbeite-
rInnen in der Regel wesentlich
gesünder sind und weniger
Krankenstandstage aufwei-
sen als MitarbeiterInnen, die
nicht regelmäßig Bewegung
machen.
Rad-Vorreiter
Wenn in der Arbeitswelt
der Trend zu immer mehr sit-
zenden Tätigkeiten geht, muss
ein Ausgleich her. Der kann
per Rad am Arbeitsweg gut
geschaffen werden.
Eine Vorreiterrolle bezüg-
lich eines fahrradfreundlichen
und mobilitätsunterstützenden
Betriebs nimmt die steirische
Anton Paar GmbH ein. Auf-
grund der langjährigen Akti-
vitäten zum Thema Radfahren
wurde der Betrieb bereits
im Jahr 2008 als „Fahrrad-
freundlichstes Unternehmen
Österreichs“ durch das Um-
weltministerium und die
Wirtschaftskammer Österreich
ausgezeichnet.
Betriebliches Mobilitätsma-
nagement wurde im Unterneh-
men als Teil der Gesundheits-
förderung bereits vor mehr
als zehn Jahren installiert und
findet bei den MitarbeiterInnen
großen Anklang. Eine eigene
Abteilung stellt für alle 870
Beschäftigten Programme zur
Förderung von Gesundheit und
Wohlbefinden zusammen. Das
Angebot bietet laufend diverse
Veranstaltungen zu Themen
wie Bewegung, Ernährung,
Entspannung und Alltagsmo-
bilität. Im Zentrum steht dabei
die Aktion „Mit dem Rad zur
Arbeit“, wobei die Belegschaft
gezielt durch verschiedene Ak-
tionen über fahrradspezifische
*
DI
in
Judith Wittrich
ist Raum-
planerin und Mitarbeiterin der
Abteilung Kommunalpolitik in der
AK Wien.
Fotos: Leisch (1), anton Paar Gmbh (1)
Betrieb
Österreich radelt zur Arbeit
Im Aktionsmonat Mai können Teams von bis zu vier KollegInnen
Radkilometer am Weg zur Arbeit sammeln und viele Preise rund ums
Radeln gewinnen, vom Fahrradhelm bis zu Fahrrädern:
Vor-Radler auf dem
Arbeitsweg
D
Seite 26
Wirtschaft & Umwelt 3/2013
Der Trend zur sanften Mobilität hält an: Das Rad erfreut sich neuer
Beliebtheit. Das Rad eignet sich auch als gesunde und umweltscho-
nende Alternative zur Bewältigung des täglichen Arbeitswegs. Be-
triebliche Maßnahmen tragen dazu bei, dass MitarbeiterInnen aufs
Rad steigen.
Von Judith Wittrich*
Zusammenfassung:
Gezieltes betriebliches
Mobilitätsmanagement
mit fahrradfreundlicher
Ausstattung und bewusst-
seinsbildende Maßnahmen
motivieren MitarbeiterIn-
nen zu umweltschonenden
und gesunden Mobilitäts-
formen. Davon profitiert
nicht nur jede Einzelne und
jeder Einzelner hinsichtlich
Gesundheit, Wohlbefinden
und Kostenersparnis, son-
dern der gesamte Betrieb.
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