fügbarkeit für den geförderten Wohnbau
unterstützt werden. Denn schon jetzt
steht der Verwertung von potenziell
sinnvollen Stadterweiterungsflächen oft
eine mangelnde Verfügbarkeit entgegen.
Letztlich geht es neben der Lokalisie-
rung und Verwertung von unbebauten
Flächen wie z. B. Baulücken nicht zu-
letzt auch um die Frage der Nachver-
dichtung bestehender Baulichkeiten
und ihrer Adaptierung. Aufstockung,
Dachgeschoßausbau und Ergänzung
der baulichen Strukturen sind einige der
Reaktionsmöglichkeiten. Verschiedene
Stadtgebietstypen eröffnen dabei unter-
schiedliche Reaktions- und Handlungs-
möglichkeiten.
Lebensqualität ausbauen
Verdichtungspotenziale in gut mit In-
frastruktur versorgten Gebieten zu loka-
lisieren und verfügbar zu machen kann
auchmithelfen, die Kosten für die öffent-
liche Hand gering zu halten. Eine besse-
re Auslastung bestehender Infrastruktur
kann hierfür einen wichtigen Beitrag
leisten. Klar ist jedoch auch: Je dichter
eine Stadt ist, desto mehr Qualität muss
es im öffentlichen und im privaten Raum
geben und umso größer ist die Verant-
wortung städtischer Planung. Erreichbar
wird dies nur durch eine Betrachtung,
die über Einzelprojekte hinausgeht und
Auswirkungen und Einschränkungen
aus Sicht des Stadtteils beurteilt sowie
die Interessen der Anrainerbevölke-
rung bzw. bestehender Nutzungen aus-
reichend berücksichtigt. Nur so kann
verhindert werden, dass kleinteilige
bauliche Ergänzungsmaßnahmen nega-
tive Auswirkungen auf den Bestand und
seine NutzerInnen haben. Ziel muss eine
lebenswerte städtische Struktur sein.
Ob die bereits definierten neuen
Stadtentwicklungsflächen und zeitlichen
Planungsvorgaben ausreichen, um den
Bedarf abzudecken, wird die tatsächli-
che Bevölkerungsentwicklung zeigen.
Jedenfalls wird die Mobilisierung eines
Vielfachen der Fläche des Flugfelds As-
pern eine herausfordernde stadtentwick-
lungspolitische Aufgabe.
£
Fotos: Schuh (2)
Quelle: Realnutzungskartierung 2009 MA18, MA41 Stadt Wien
AK Stadt
Die Zeitschrift der Abteilung Kommunalpolitik AK Stadt.
Online durchblättern oder Download unter
/
akstadt/index.html
Bevölkerungsentwicklung
Wer es ganz genau wissen will, wie es in Öster-
reich weitergeht:
-
tiken/bevoelkerung/demographische_prognosen/
bevoelkerungsprognosen/index.html
Bevölkerungsvergleich
Bevölkerungsdichte in Deutschland, Öster-
reich und der Schweiz. Mehr Infos unter:
Bev%C3%B6lkerungsdichte
Seite 20
Wirtschaft & Umwelt 3/2013
Schwerpunkt
Realisierung der erforderliche Bedarf
im besten Fall für das nächste Jahrzehnt
abgedeckt werden. Das heißt: Unter
gleichbleibenden stadtentwicklungs-
politischen Rahmenbedingungen wird
in wenigen Jahren die für das prognos-
tizierte Bevölkerungswachstum not-
wendige Baulandreserve nicht mehr zur
Verfügung stehen. Ein Missverhältnis
zwischen Baulandbedarf und verfügba-
ren Baulandflächen zu vermeiden, muss
aber oberstes Ziel der Stadtentwicklung
bleiben.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil städ-
tische Qualität nicht nur Vorsorge und
Abdeckung des erforderlichen Wohn-
raumbedarfs bedeutet. Für eine funkti-
onierende, qualitativ hochwertige städ-
tische Struktur bedarf es auch der Be-
reitstellung der erforderlichen sozialen
Infrastruktur wie Schulen und Gesund-
heitseinrichtungen, adäquater Arbeits-
plätze, der Anbindung mit hochwertigen
öffentlichen Verkehrsmitteln sowie der
Vorsorge eines qualitativ hochwertigen
öffentlichen Raumes.
Auf den Raum zwischen den Nut-
zungen – den öffentlichen Raum – muss
besonderes Augenmerk gelegt werden.
Denn er ist es, der städtische Qualität
maßgeblich mit beeinflusst und städti-
sche Interaktion fördert und unterstützt
bzw. verhindert.
Baulandmobilisierung
Zur Abdeckung des Baulandbedarfs
wird es unumgänglich sein, auf neue
– jetzt noch nicht definierte – Flächen
zuzugreifen und diese zu mobilisieren.
Hierfür wird es auch erforderlich sein,
Werkzeuge zur Baulandmobilisierung
in das Bau- und Bodenrecht der Stadt zu
implementieren. So z. B. könnte durch
die Einführung einer Widmungskatego-
rie „Sozialer Wohnbau“ die Flächenver-
*
Nutzungsklassen Wien 2012
Wien gesamt
Wien 22. Bezirk
Wien 8. Bezirk
Baufläche
Grünfläche
Gewässer
Verkehrsfläche
45,59%
55,73%
70%
35,39%
26,41% 28,07%
4,65%
9,20%
1,83%
8,67%
14,38%
1...,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19 21,22,23,24,25,26,27,28,29,30,...36