Wirtschaft & Umwelt 3/2013
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Das größte Stadtentwicklungsge-
biet Wiens, das Flugfeld Aspern,
verfügt über rund 240 Hektar
Flächenpotenzial. Im Endausbau
sollen hier 20.000 Menschen
wohnen und in etwa gleich viele
Arbeitsplätze geschaffen werden.
Infrastrukturelle Vorleistungen wie
etwa die Verlängerung der U-Bahn
sind bereits fertiggestellt. Erste
Wohnbauten sind im Entstehen.
Trotz all dieser ambitionierten Ziele
wird aber eines deutlich: Bei einem
jährlichen Bevöl-
kerungszuwachs
von über 15.000
Personen reicht
die Fläche von
Aspern nur, um
den prognosti-
zierten Wohn-
baulandbedarf
für etwas mehr
als ein Jahr
abzudecken.
Stadtentwicklung Wien
Flugfeld
Aspern
Parkanlagen in Wien
Parkanlagen nach Bezirken, die Bedeutung von
Parknamen und die Liste der Naherholungsgebiete
finden sich unter:
/
anlagen/index.html
Stadtteil Hauptbahnhof
Vom Süd- und Ostbahnhof zu einem neuen Stadtteil
mit Hauptbahnhof – mehr Informationen dazu unter:
/
Seestadt Aspern
Ausführliche Projektinformationen
zum neuen Stadteil auf dem ehemaligen
Flugfeld Aspern gibt es unter:
/
Betrachtung der statistischen Kennzah-
len so nicht erwartbar wäre. Daran zeigt
sich aber auch deutlich: Qualität, Aus-
stattung und Optimierung für die Nut-
zerInnen ist hier oftmals wichtiger als
Quantitäten in der Fläche.
Um den Baulandbedarf abzudecken,
wurden seit den 1990er Jahren seitens
der Stadt verstärkt Umwidmungspoten-
ziale großer zusammenhängender Flä-
chen genutzt, deren Umwidmung auf-
grund geänderter wirtschaftlicher oder
verkehrstechnischer Rahmenbedingun-
gen möglich wurde. Betroffen davon
waren große, ursprünglich betrieblich
genutzte Bereiche wie z.B. das Schlacht-
hofgelände, vormals ausschließlich
verkehrstechnisch genutzte Bereiche
wie Bahnhofsareale mit Rangier- und
Logistikflächen, sowie überwiegend
landwirtschaftlich genutzte Bereiche
wie z. B. ehemalige Gärtnereien.
Viele der großen zusammenhängen-
den städtischen Flächen mit Entwick-
lungspotenzial wurden deshalb in den
letzten Jahren und Jahrzehnten bereits
umgewidmet und befinden sich zumTeil
bereits in Realisierung und Entwicklung
bzw. wurden bereits entwickelt und ei-
ner neuen Nutzung zugeführt. Daneben
schränken Mobilisierungsprobleme aus
Sicht der Stadtentwicklung sinnvolle
Entwicklungsmöglichkeiten ein. So ge-
lang es der Stadt Wien z. B. im Bereich
Rothneusiedl nicht, die für eine gesamt-
hafte Entwicklung des Gebietes notwen-
digen Flächen zu erwerben.
Begrenztes Potenzial
Das Umwidmungspotenzial von
großen, zusammenhängenden Entwick-
lungsgebieten wird deshalb – von eini-
gen Flächen (z.B. Kasernenareale) abge-
sehen – in Zukunft deutlich abnehmen.
Die Reaktionsmöglichkeiten der Stadt
werden sich in Richtung kleinteiligerer
Projekte verschieben. Mit den derzeit
von der Stadt definierten Entwicklungs-
flächen kann selbst bei vollständiger
In der Stadtentwicklung spiegeln sich die verschiedenen Nutzungskonflikte.
Stadtentwicklung muss ein Missverhältnis
zwischen Baulandbedarf und verfügbaren
Baulandflächen vermeiden.
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