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AK FÜR SIE 07–08/2014
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losigkeit zu schlecht bewertet werden.
Dennoch hat das Pensionskonto Vorteile:
Die einfache Berechnung und einheitliche
Rechtslage ermöglichen Transparenz und
Sicherheit. Rückwirkende Eingriffe in das
Pensionsrecht sind nicht mehr möglich.
Doch was tun, wenn einem die künfti-
ge Pension zu niedrig ist? Es gibt Möglich-
keiten, etwa die freiwillige Höherversiche-
rung
oder
den
Nachkauf
von
Versicherungszeiten (mehr im Kasten un-
ten). Zu Vorsicht raten die AK ExpertInnen
„Wenn jemand Vorsorgeversicherung sagt,
krieg ich eine Gänsehaut“: Wolfgang
Daxböck bringt die Privatversicherung wenig
Andrea N. war
beim ersten Blick aufs
Pensionskonto ge-
schockt: Vorerst stehen
da nur 1.230 Euro brutto
vor den Versprechungen der Privatversi-
cherer.
Anruf vom Versicherungsvertreter
Einer, der von privater Pensionsvorsorge
nichts mehr hören will, ist Wolfgang Dax-
böck. Der 54-Jährige bekam Ende 1999
einen Anruf vom Versicherungsvertreter.
Auch damals gab es einen Boom bei den
privaten Pensionsvorsorgen. Angepriesen
wurde ihm eine Pensionsvorsorge mit
staatlicher Förderung. Knapp 90 Euro Zu-
satzpension wurden Herrn Daxböck da-
mals versprochen. „Kein Haken“, hieß es.
Gänsehaut bei Privatversicherung
„Die Kinder waren gerade am Großwer-
den, wir hatten dazugebaut, und ich hatte
mich erst von einer schweren Krankheit
erholt“, erinnert sich Wolfgang Daxböck.
Die Versicherung wurde fünf Jahre später
zur finanziellen Belastung, er legte sie still.
Der Vertrag war unkündbar. Bis dahin hat-
ten er und seine Frau mehrere 1.000 Euro
eingezahlt. In sechs Jahren geht Herr Dax-
böck in Pension, seine Zusatzpension aus
der Versicherung beträgt aus heutiger
Sicht einen niedrigen Eurobetrag monat-
lich.
„Wenn heute irgendjemand Vorsorge-
versicherung sagt, krieg ich eine Gänse-
haut“, sagt Wolfgang Daxböck. Die AK rät,
sich mehrere Meinungen einzuholen, be-
vor ein Vertrag mit langjähriger Bindung
unterschrieben wird. Besonders junge
Menschen müssen aufpassen, da sie auf
das angesparte Geld lange keinen Zugriff
haben.
JELENA GUCANIN
Freiwillige Höherversicherung
– oder der
Nachkauf von Schul- und Studienzeiten: Das
sind Möglichkeiten für mehr Pension.
Für die freiwillige Höherversicherung
können Sie im Jahr maximal die doppelte
monatliche Höchstbeitragsgrundlage in die
Pensionsversicherung einzahlen, derzeit also
maximal 9.060 Euro.
So erhöht sich die Pension:
Zahlen
derzeit 40-jährige Frauen heuer 1.000 Euro für
die freiwillige Höherversicherung, bekommen sie
bei Pensionsantritt mit 60 Jahren inklusive
Inflation 13,40 Euro zusätzlich im Monat.
40-jährige Männer können mit 65 mit 20,22 Euro
zusätzlich rechnen. Die Höherversicherung ist im
Vergleich zu einer Privatversicherung sehr
attraktiv. Mehr unter wien.arbeiterkammer.at/
mehrpension
Der Nachkauf von Schul-, Studien- oder
Ausbildungszeiten
kostet derzeit 1.032,84 Euro
je Monat. Was günstiger ist, können Sie sich von
der Pensionsversicherung ausrechnen lassen.
Infos bei der Pensionsversicherung,
So bessern Sie Ihre Pension auf
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