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AK FÜR SIE 07–08/2014
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Fotos: Lisi Specht
AK Sozialforscher Uli Schönbauer erklärt
bei der Veranstaltung zu Age Diversity, wie
Alt und Jung zusammen arbeiten können
in dem Jung und Alt zusammenarbeiten.
Wegen ihrer kleinen Pension suchte die
Seniorin, die früher im Hotel gearbeitet hat,
nach einer Nebenbeschäftigung. Bei der
„Vollpension“ war sie genau richtig: Mehl-
speisen nach Omas Rezept treffen hier auf
erzählfreudige SeniorInnen. Die Idee der
Gründer Moriz Piffl und Michael Lanner
(Gebrüder Stitch) war, die Mehlspeise á la
Oma in einem Café anzubieten.
„Nur eine Arbeit“
Der Austausch steht – neben den Köst-
lichkeiten – im Mittelpunkt. „Der Bezug zur
älteren Generation geht in einer Großstadt
verloren“, erzählt die Organisatorin Julia
Krenmayr. Die 26-Jährige will gemeinsam
mit ihrer Kollegin Hannah Lux einen Raum
schaffen, in dem Alt und Jung miteinander
kommunizieren, und damit gleichzeitig ei-
nen Arbeitsplatz für SeniorInnen schaffen.
Ab Herbst soll die „Vollpension“ wieder
ihre Pforten öffnen.
Hannes Lewinski ist einer der Mitar-
beiter. Der 62-Jährige ist eigentlich Schau-
spieler. In seiner Rolle als Kellner blüht er
voll auf. „Die Menschen interessieren sich
für unsere Geschichten – und wir lernen
von den jungen KollegInnen auch einiges.
Durch die ‚Vollpension‘ bin ich etwa zu
Facebook gekommen“, lacht er. Julia Kren-
mayr weiß die Erfahrung ihrer älteren Kol-
legInnen ebenso zu schätzen: „Wenn mich
etwas nervt, sagt Charlotte einfach: Es ist
nur eine Arbeit!“
n
JELENA GUCANIN
alle Fragen rund um Social Media beant-
wortet haben. „Die meisten haben sich für
Facebook interessiert“, sagt die 22-jährige
Bankberaterin, „aber auch dafür, wie Apps
heruntergeladen werden können und wel-
che Apps gut sind. Für die Jüngeren sind
das einfache Fragen.“
Ihre Kollegin Michaela Unger, im Busi-
ness Development tätig, kennt diese Pro-
bleme aus eigener Erfahrung. „Ich bekom-
me ein neues Handy und weiß nicht, wie
ich damit umgehen soll. Das lasse ich mir
von jüngeren KollegInnen erklären“, sagt
die 52-Jährige. Sie arbeitet seit 25 Jahren
im Unternehmen. Von den Jungen lernt sie
aber auch anderes: „Dinge, die ich schon
ewig so gemacht habe, hinterfrage ich
plötzlich.“ Sie kann wiederum den jungen
KollegInnen einiges mitgeben: „Wie be-
stimmte Prozesse im Unternehmen ab-
laufen, wo man sich Hilfe holen kann, was
man beachten muss. Und manchmal auch
ein wenig Gelassenheit.“
„Wir lernen auch einiges“
Diese Gelassenheit bringt auch Charlotte
Faust in ihre Arbeit mit. „Die Jüngeren ha-
ben heute viel mehr Stress“, sagt sie. Die
73-Jährige ist seit Stunde Null beim Projekt
„Vollpension“ dabei, einem Pop-Up-Café,