Mirjana Nikolic
(li) erklärt
Kollegin Michaela Unger
den richtigen Umgang mit
einem Smartphone
„Vollpension“-Organisatorin Julia Krenmayr (Mitte) mit den SeniorInnen Charlotte Faust und
Hannes Lewinski, die überzeugt sind: „Wir lernen von den Jungen auch einiges.“
„Wie man Apps herunter-
laden kann – das können
wir gerne erklären.“
Mirjana Nikolic,
22 Jahre
12
AK FÜR SIE 07–08/2014
Generationen
Alt trifft Jung
Generationenkonflikte im Berufsleben
sind Alltag. Zwei Projekte zeigen vor, wie Jung
und Alt zusammen arbeiten und voneinander
lernen können.
W
eniger leistungsfähig, weni-
ger flexibel, weniger innova-
tiv – so sehen die Vorurteile
gegenüber älteren Arbeit-
nehmerInnen oft aus. Doch
auch die jüngeren bleiben nicht verschont:
Sie seien zu unerfahren, zu faul und oft
auch zu gestresst.
Die Studie „New Work Order“ von Bir-
git Gebhardt und Florian
Häupl vom „Trendbüro“
zeigt: Im Unternehmens-
alltag arbeiten drei bis
vier Generationen zu-
sammen – und das stellt
viele vor große Herausforderungen. Sie
stellen einen Generationenkonflikt fest,
denn die Vorstellungen und Ziele jüngerer
ArbeitnehmerInnen entfernen sich immer
mehr von denen ihrer älteren KollegInnen.
Dabei geht vor allem der wechselseitige
Austausch verloren.
Dass und wie jüngere und ältere Ar-
beitnehmerInnen trotzdem miteinander ar-
beiten und lernen können, war Thema der
Tagung „Age Diversity“, veranstaltet vom
gesellschaftspolitischen Diskussionsfo-
rum (Gedifo) der AK. Ulrich Schönbauer,
Sozialforscher an der AK Wien, weiß: „Die
zunehmende
Alterung
der Erwerbsbevölkerung
erfordert kreative Model-
le des Wissens- und Er-
fahrungsaustausches.“
Lehrlinge coachen Führungskräfte
Eines dieser Zukunftsmodelle ist das
Reverse-Mentoring-Programm der Erste
Bank. Das Prinzip ist einfach: Lehrlinge
bringen Führungskräften den Umgang
mit Smartphones, Tablets und dem Web
2.0 bei. Dabei wurden die jungen Mitar-
beiterInnen zu Coaches geschult. Martin
Kienböck, Personalentwickler der Erste
Bank, weiß: „Ein klassischer Seminarzu-
gang wäre nicht hilfreich gewesen. Es
wurden genau die Fragen beantwortet, die
die Führungskräfte hatten – in einer ver-
trauensvollen Umgebung.“ Das Projekt ist
österreichweit einzigartig. Das Fazit: Ältere
können von Jüngeren lernen, auch über Hi-
erarchien und Bereiche hinweg.
Mirjana Nikolic hat am Programm teil-
genommen. Sie war eine der 22 Web-
2.0-Coaches, die den 55 Führungskräften
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