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AK FÜR SIE 02/2015
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Krise verstehen
Jetzt erklären Wirtschaftswissenschafter-
Innen von Arbeiterkammer, Hochschulen und
Forschungsinstituten, was los ist in unserer
Wirtschaft. Unter dem Titel „Die Krise ver-
stehen“ haben sie gemeinsam
mit Journalisten eine Beilage
zur Wochenzeitung Falter ge-
schrieben, die jetzt als Buch
erschienen ist. Hier lesen Sie
alles, was Sie wissen müs-
sen, um die Debatten über
die Finanz- und Wirtschafts-
krise zu verstehen. Enthalten
sind auch Porträts einflussreicher
historischer Wirtschaftsdenker, deren Welt-
bilder bis heute fortwirken.
Joseph Gepp (Hg.): Die Krise verste-
hen, Falter-Verlag, 216 Seiten, 19,90 Euro;
im Buchhandel oder beim Falter-Verlag,
01/536 60 928, service
@
falter.at
Pensionsalter
Die ArbeitnehmerInnen gehen später in
Pension, das durchschnittliche tatsächliche
Pensionsalter ist voriges Jahr von 58,5 auf
59 Jahre und 7 Monate gestiegen. Das zeigt
die aktuelle Statistik. Für die AK heißt das:
Eine automatische Anpassung des gesetz-
lichen Pensionsantrittsalters an die Lebens-
erwartung ist überflüssig. Wichtig sind
dagegen Maßnahmen, damit Ältere länger in
Beschäftigung bleiben können.
Lebensstandard
In Österreich hat die Krise weniger auf den
Lebensstandard gedrückt als anderswo, zeigt
der neue Sozialbericht. Die AK führt das
darauf zurück, dass unser Sozialstaat stabili-
sierend wirkt. Freilich steigen die Unterneh-
mens- und Vermögenseinkommen stärker
als die Einkommen aus Arbeit. Es ist Zeit, die
Lohnsteuer zu senken – und die Vermögen
müssen ihren gerechten Anteil beitragen.
Foto: picturedesk.com / vario images / Ulrich Baumgarten
im Blick
M
iete, Lebensmittel
ein Haufen
Geld, der fürs Leben draufgeht.
„Wie teuer das Leben ist, spüren
viele Menschen tagtäglich in ihrem Geld-
börsel“, sagt AK Konsumentenschützerin
Gabriele Zgubic. Die ArbeitnehmerInnen
müssen dringend entlastet werden: Die
Lohnsteuer muss sinken, Wohnen muss
billiger werden.
Wohnen ist Luxus
Die Lebensmittelpreise liegen mit zwei
Prozent deutlich über der Jahresteuerung
(1,7 Prozent). Die Mieten sind mehr als
zwei Mal so stark gestiegen wie die ge-
samte Jahresinflation. Endlich packt die
Regierung wieder die Mietrechtsreform
an. Die AK fordert klare Mietobergrenzen
für private Altbau-Mietwohnungen; die
Befristungen müssen abgeschafft wer-
den, außer bei Eigenbedarf für Vermieter-
Innen; die Betriebskosten müssen sinken;
klare Erhaltungsregeln für die VermieterIn-
nen für die gesamte Wohnungsausstat-
tung, etwa Elektroleitungen oder sanitäre
Anlagen, nicht nur für die Heiztherme; die
MaklerInnengebühren für MieterInnen
müssen gestrichen werden.
Eine erneute Zweckbindung der
Wohnbauförderungsmittel muss wieder
festgeschrieben werden, um mehr geför-
derte Wohnungen bauen zu können.
D. S.
Runter mit den Mieten
Mieten und Lebensmittel sind teuer. Die AK verlangt eine
Entlastung für ArbeitnehmerInnen.
Luxusmieten im Altbau: Zusammen mit den Lebensmittelpreisen waren sie die Inflations-
treiber des Jahres 2014
Foto: Thomas Lehmann
Am Nachmittag hilft die Oma
Berufstätige mit Schulkindern sind ohne Großeltern aufgeschmissen.
O
hne Oma keine Chance: Das ist kurz
gefasst das Ergebnis einer AK-
Umfrage, wie die Schulkinder be-
rufstätiger Eltern am Nachmittag betreut
werden. Nur ein Drittel der Kinder von
vollzeitbeschäftigten Frauen hat einen
Platz in der Schule oder im Hort – und
nicht einmal ein Viertel der Kinder der teil-
zeitbeschäftigten Frauen. Entsprechend
oft müssen die Großeltern oder ältere
Geschwister einspringen.
Gleichzeitig haben die Eltern Probleme
mit der Qualität der Betreuung ihrer Kinder
in Schule oder Hort. Bei bloßer Nachmit-
tagsbetreuung in der Schule, die an den
Vormittagsunterricht anschließt, meinen sie
oft, dass ihre Kinder nicht gefördert wer-
den. Anders ist das in der Ganztagsschule.
Betreuung verbessern
In der Ganztagsschule sind Unterricht,
Lernen, Üben, Freizeit und Sport je nach
Biorhythmus über den Tag verteilt. Sie
schneidet punkto Lernunterstützung der
Kinder am besten ab. Die AK verlangt,
dass beim Ausbau der ganztägigen
Schulen auf die Qualität der Betreuung
geachtet wird – und die Öffnungszeiten
sollen an die Arbeitszeiten der Eltern an-
gepasst werden.
P. M.
Länger in Beschäftigung bleiben
können: Dafür ist Unterstützung nötig
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