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AK FÜR SIE 05/2014
Noch Fragen?
wien.arbeiterkammer.at
M
üde? Unkonzentriert? Viele grei-
fen in solchen Momenten nicht
mehr zum Kaffee, sondern zu
Energy Drinks. Sie sollen für den
Kick sorgen. Längst sind die süßen Säfte
aber auch zum Kult geworden. Was ist dran
an Marktführer Red Bull und Co.? Das Ver-
brauchermagazin „Konsument“ hat 19 Ener-
gy Drinks untersucht.
Die exotisch klingen-
den Inhaltsstoffe Taurin,
Inosit und Glucuronolacton
sind in den meisten Energy
Drinks enthalten. Das sind
Substanzen, die der
menschliche Körper selbst
in ausreichenden Mengen
produziert. Eine leistungs-
steigernde Wirkung ist
wissenschaftlich nicht
nachgewiesen. Der Effekt
von Energy Drinks beruht
daher auf Zucker und Koffein.
Am meisten Koffein findet sich im Getränk
Full speed (307 mg/l) und damit gerade noch
im gesetzlich erlaubten Rahmen (320 mg/l).
Am wenigsten Koffein enthält mad bat (249
mg/l). Für Erwachsene sind rund 300 Milli-
gramm (mg) Koffein am Tag akzeptabel, das
entspricht etwa drei Tassen Kaffee. Ab 500
mg sind Nervosität, Übelkeit, Schlaflosigkeit
oder Herzrasen möglich.
Die meisten Drinks sind aufgezuckert. Am
wenigsten süß ist Red Bull (25 g Zucker pro
Dose). Das entspricht aber immerhin rund 8
Stück Würfelzucker. Beim Genuss eines 28
Black Acai verschlingt man gleich 12 Stück
davon (35 g Zucker pro Dose). Ein Rockstar
enthält noch einmal fast das
Doppelte (67 g), allerdings
bei doppelter Füllmenge.
Mit nur einer Dose hat eine
Frau die tolerierbare tägli-
che Menge an Zucker be-
reits überschritten. Das gilt
auch für Monster und Po-
wer Horse.
Achtung: Die Kombina-
tion von Energy Drinks mit
Alkohol oder Sport kann
gefährliche gesundheitliche
Folgen haben – von Herz-
rhythmusstörungen bis Nierenversagen. Von
möglichen Risiken liest man auf den Verpa-
ckungen aber nichts. Auch sonst sind die
Verpackungshinweise teils mangelhaft. Es gilt
also: Genuss mit Maß und Ziel.
Den kompletten
Test finden Sie in der
Mai-Ausgabe des Magazins „Konsument“,
erhältlich in der Trafik oder unter der Nummer
01/588 774
.
produkt
test
Kurze Kicks
Energy Drinks sind der Renner im Getränkeregal,
nicht nur bei Müdigkeit. Was ist dran an den
angeblichen Kicks und was steckt dahinter?
Kostenlose
Zahlscheine
Überweisung oder Einzugsermächti-
gung? Viele KonsumentInnen wollen
den Überblick über ihre Zahlungen
behalten und lehnen es ab, Einzugs-
ermächtigungen zu erteilen. Viele
Unternehmen „bestrafen“ solche Kun-
dInnen mit einem zusätzlichen Entgelt
für „Zahlscheinzahlung“. Zusatzentgel-
te für bestimmte Zahlungsarten sind
in Österreich schon seit 2009 verbo-
ten. Dennoch werden sie von vielen
Unternehmen verlangt, insbesondere
in der Telekommunikationsbranche.
Das soll sich ändern: Der Europäische
Gerichtshof bekräftigte nun das öster-
reichische Verbot. Zusätzliche Entgelte
für die Zahlung per Zahlschein dürfen
gesetzlich untersagt werden. Jetzt ist
der OGH am Zug. In einem AK-Ver-
fahren hat der OGH bereits klarge-
stellt, dass die Regelung auch für
Versicherungen gilt.
Überteuertes
Wasser
Immer mehr Wirte wollen Geld für das
Wasser aus der Leitung. Die Stichpro-
ben-Erhebung der AK zeigt, dass nur in
drei von 30 überprüften Wiener
Gaststätten Leitungswasser gratis ist.
Dafür drehen 27 Lokale an der
Preisschraube: 23 von 30 Wirtshäusern
verrechnen für einen halben Liter
Leitungswasser 0,30 bis 3,60 Euro,
sogar dann, wenn im Lokal gegessen
wird. Die Wirte argumentieren: Was
bestellt wird, muss auch bezahlt
werden. Jedes Wasserglas muss
abgewaschen und serviert werden.
„Geld für Leitungswasser zu verlangen,
ist nicht vertretbar“, sagt AK Konsu-
mentenschützerin Gabriele Zgubic.
„1.000 Liter Wasser aus der Leitung
kosten den Lokalbesitzer nur 1,80 Euro.
Daher soll das Leitungswasser gratis
bleiben.“
Illustration: Carla Müller
Marke
Preis (Euro)
Koffein (mg/l)
Stück Würfelzucker
pro 100 ml
je Dose
Full speed
0,28
307
9
Monster
0,28
302
18
Red Bull
0,52
301
8
Power Horse
0,30
300
18
Rockstar
0,44
287
22
28 Black Acai
0,64
277
12
mad bat
0,57
249
10
Zuckerhaltige Energy Drinks