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AK FÜR SIE 10/2014
ÖGB Präsident Erich Foglar (li) und AK
Präsident Rudi Kaske (re) übergeben ihr
Modell an Kanzler Werner Faymann und
Finanzminister Hans Jörg Schelling (Mitte)
Gerade die Erhöhung kleinerer und mittle-
rer Einkommen fließt zum größten Teil direkt
in den Konsum. Das stärkt die Kaufkraft,
kurbelt die Wirtschaft an und schafft Ar-
beitsplätze. Für Kaske ist die Lohnsteuer-
senkung ein Konjunkturmotor und damit
auch eine „Chance für die Bundesregie-
rung, Wachstumsimpulse zu setzen. Gera-
de in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist
das von größter Bedeutung“, erklärt der AK
Präsident. „Unser Konzept liegt auf dem
Tisch. Es ist gerecht und machbar“, so Kas-
ke. Ein erster Erfolg: Bei der Regierungs-
klausur Ende September hat die Regierung
einen Zeitplan für die Ausarbeitung einer
Lohnsteuersenkung beschlossen. Kaske
erwartet sich jetzt von der Regierung, „dass
sie Politik für die Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer macht und unser Modell
rasch umsetzt“.
SUSANNIKA GLÖTZL
C
hristina könnte mehr Geld im
Börsel gut gebrauchen. Sie ist
22 Jahre alt und Hotelangestell-
te. Wenn ihr einmal etwas Geld
übrig bleibt, will sie sich endlich
wieder „was Schönes leisten“. Sie verdient
1.550 Euro brutto im Monat. Wenn die Re-
gierung das Entlastungsmodell von ÖGB
und AK umsetzt, bleiben ihr künftig 570
Euro mehr netto pro Jahr. Der Grund: Das
ÖGB/AK-Modell entlastet alle Arbeitneh-
merinnen und Arbeitnehmer, auch kleine
und mittlere Einkommen.
Eingangssteuersatz senken
Der Faktor Arbeit ist in Österreich hoch
besteuert. Sogar der niedrigste Steuersatz
ist zu hoch: Ab 12.000 Euro jährlich zahlt
man schon 36,5 Prozent. In anderen Län-
dern ist es deutlich weniger. „Der Ein-
gangssteuersatz soll auf 25 Prozent ge-
senkt werden“, fordert daher AK Präsident
Das bringt
das ÖGB/AK-
Modell
Rudi Kaske. Außerdem soll die Steuer-
pflicht erst ab 12.800 Euro im Jahr gelten.
Davon profitieren gerade auch Einkommen
zwischen 2.300 und 3.500 brutto im Mo-
nat. Der Steuersatz soll dann stufenweise
ansteigen. Der Spitzensteuersatz von 50
Prozent setzt erst bei hohen Jahresein-
kommen von 80.000 Euro ein.
Auch ArbeitnehmerInnen, die etwas
mehr verdienen, haben etwas von der Lohn-
steuersenkung. Für Peter heißt das, dass er
nach dem Modell von ÖGB und AK 2.410
Euro mehr netto pro Jahr zur Verfügung hät-
te. Der Bankangestellte verdient 4.406 Eu-
Ein paar Klicks unter mehrnetto.arbeiter-
kammer.at – schon erfahren Sie, was Ihnen
das Steuermodell von ÖGB und AK bringt
Christina
,
22
,
Hotelangestellte
Monatsbrutto:.....................1.550,–
Mehr netto
jährlich
lt. ÖGB/AK-Modell:
...........
+ 570,36
Milena
,
49, Facharbeiterin für
orthopädische Schuheinlagen
Monatsbrutto:.....................1.686,–
Mehr netto
jährlich
lt. ÖGB/AK-Modell:
...........
+ 721,08
Elisabeth,
33, Kundenbetreuerin eines
Mobilfunk-Anbieters
Monatsbrutto:...................1.629,43
Mehr netto
jährlich
lt. ÖGB/AK-Modell:
............
+ 660,12
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...32