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AK FÜR SIE 10/2014
„Wichtig ist, dass wir die Betroffenen infor-
mieren und für das Modell begeistern“,
sagt AK Präsident Kaske. Bereits bestens
gelungen ist das bei der Betriebsrätekon-
ferenz, die am 18. September im Austria
Center Vienna vor mehr als 5.000 begeis-
terten Betriebsrätinnen und Betriebsräten
über die Bühne ging. Dort wurde nicht nur
das Entlastungsmodell vorgestellt, son-
dern auch die Maßnahmen, die AK und
ÖGB noch ergreifen, um den Druck auf
die Regierung zu verstärken.
Unterschriftenaktion geht weiter
Die Unterschriftenaktion des ÖGB geht wei-
ter. Bei Redaktionsschluss wurden öster-
reichweit bereits 730.000 Unterschriften
gesammelt. Unterschrieben werden kann
auf Papier oder unter
-
ter.at. Zudem gibt es einen eigenen Klingel-
ton fürs Handy, der ebenfalls auf besagter
Homepage zum Download bereitsteht.
TV-Spots und Folder
Parallel zur Unterschriftenaktion wird aber
auch in vielen anderen Kanälen kräftig
Druck gemacht. „Denn schließlich sollen
so viele Menschen wie möglich mobilisiert
werden. Es geht immerhin um ihr Geld“, be-
tont Kaske. So laufen seit Ende September
Werbespots zur AK Kampagne „Lohnsteu-
er senken“. Zu sehen: eine Mutter mit Kind
bzw. ein Bauarbeiter, die sich aufgrund der
Steuerlast in einer Schieflage befinden.
Auch online und in Inseraten wird
das ÖGB/AK-Entlastungsmodell
beworben. Dazu werden die Men-
schen auch mittels eines Folders in-
formiert, der das Modell beschreibt
sowie einige Beispielrechnungen
zur besseren Veranschaulichung
parat hat. Von diesem Folder hat die
Arbeiterkammer insgesamt 26.000
Stück produziert.
All diese Werbemaßnahmen
sollen als Ziel eine spürbare Lohn-
steuersenkung haben. „Erst wenn
wir erreicht haben, dass den Men-
schen in diesem Land mehr netto
vom Brutto bleibt, werden wir zu-
frieden sein“, betont AK Präsident Kaske.
■
MICHAELA LEXA-FRANK
K
ritiker gibt es immer und überall.
Aber bei näherer Betrachtung
zeigt sich, dass ihnen und ihren
Argumenten schnell der Wind
aus den Segeln genommen wird.
■
Wir können uns eine deutliche Sen-
kung der Lohnsteuer leisten.
Natürlich
bedarf es einer Gegenfinanzierung. Diese
muss ausgewogen sein und darf weder
das Wirtschaftswachstum noch das Bud-
getdefizit gefährden. AK und ÖGB haben
vorgerechnet: Zum Teil finanziert sich die
Lohnsteuersenkung selbst, da über erhöh-
ten Konsum eine Milliarde Euro wieder an
das Finanzministerium zurückfließt. Eine
Milliarde Euro soll mit wirksamen Maßnah-
men gegen den Steuerbetrug hereinkom-
men, zwei Milliarden aus vermögensbezo-
genen Steuern und zwei Milliarden über
Reformen. „Wir haben eine Gegenfinanzie-
rung“, betont AK Präsident Rudi Kaske
und kritisiert: „Aber wer hat gefragt, wie
die Milliarden für die Hypo oder die ÖVAG
gegenfinanziert werden?“
So sieht es
wirklich aus
Millionärssteuer, Erbschaftssteu-
er, Gegenfinanzierung: Was die
KritikerInnen ins Treffen führen
und was wirklich Sache ist.
Mehr als 5.000 BetriebsrätInnen waren
im Austria Center Vienna dabei, als das
ÖGB/AK-Modell präsentiert wurde
Christian,
26, Schichtarbeiter im
Zementwerk
Monatsbrutto:................... 3.053,79
Mehr netto
jährlich
lt. ÖGB/AK-Modell:
........
+ 1.705,80
Otto,
49, Elektriker
Monatsbrutto:................... 3.429,72
Mehr netto
jährlich
lt. ÖGB/AK-Modell:
......
+ 1.906,92
Arabela,
32, Filialleiterin im
Lebensmittelmarkt
Monatsbrutto:..................... 3.600,-
Mehr netto
jährlich
lt. ÖGB/AK-Modell:
.......
+ 1.997,04