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Wir werden uns die Entlastung ganz
sicher nicht selbst zahlen.
„Wir werden
den ArbeitnehmerInnen nicht aus der lin-
ken Tasche etwas herausnehmen, um ih-
nen dann ein bisschen etwas in die rechte
Tasche zu geben“, sagt Kaske. Deshalb
bleiben im ÖGB/AK-Modell Urlaubs- und
Weihnachtsgeld sowie Steuerbegünsti-
gungen für Zulagen und Überstunden un-
angetastet.
■
Mit dem ÖGB/AK-Steuermodell
werden auch ArbeitnehmerInnen entlas-
tet, die schon besser verdienen.
Eine Mil-
lionärssteuer trifft nur die wirklich Reichen
in diesem Land ab einem Vermögen von
einer Million Euro. Betroffen sind nur fünf
Prozent aller Haushalte. Von einer Belas-
tung des sogenannten Mittelstandes kann
also keine Rede sein. Zudem ist Arbeit in
Österreich hoch besteuert, Vermögen da-
gegen kaum. Konkret stammen hierzulande
nur 2,3 Prozent des Steueraufkommens
aus vermögensbezogenen Steuern, in der
EU sind es durchschnittlich 6,6 Prozent.
■
Zu einer möglichen Millionärssteuer
gibt es mehrere Berechnungen, die
aber alle zum gleichen Ergebnis kom-
men:
Sie würde – anders als von Kritikern
behauptet – sehr wohl Geld in die Staats-
kassen spielen. Eine Millionärssteuer kann
einen erheblichen Beitrag zur Gegenfinan-
zierung einer Lohnsteuersenkung leisten.
Die Schweiz etwa hebt eine Vermögens-
steuer ein, die 4,5 Milliarden Euro bringt.
■
Eine Erbschaftssteuer ist ein be-
währtes Mittel, um die Startchancen für
alle Menschen in einer Gesellschaft an-
zugleichen.
Denn wer etwas erbt oder
geschenkt bekommt, hat dafür keine eige-
ne Leistung erbracht. Auch hier wird mit
einem Freibetrag dafür gesorgt, dass nur
die großen Erbschaften betroffen sind.
Und: Bei der 2008 ausgelaufenen Erb-
schafts- und Schenkungssteuer wurde
das Aufkommen zu mehr als der Hälfte von
nur 1,3 Prozent aller Erbschaften getra-
gen!
■
M. L.-F.
Die Auslagen der Edelboutiquen geben einen kleinen Einblick in die Welt der Reichen. Sie
sollen einen fairen Beitrag leisten, damit auch den Kleinverdienern mehr Geld im Börsel bleibt
Noch Fragen?
wien.arbeiterkammer.at
Steuer: Das
ÖGB/AK-Modell
Monats-
brutto
Lohnsteuer jährlich Entlastung
jährlich
bisher lt. ÖGB/AK
3.000,00 6.885,77 5.224,30
1.661,47
3.200,00 7.755,41
5.963,52
1.791,89
3.400,00 8.625,04 6.730,62
1.894,42
3.600,00 9.494,68 7.497,73
1.996,95
3.800,00 10.364,31
8.264,83
2.099,48
4.000,00 11.233,94 9.031,93
2.202,01
4.400,00 12.973,21
10.566,15
2.407,06
4.800,00 14.971,03 12.457,63
2.513,40
5.000,00 16.032,17 13.513,63
2.518,54
6.000,00 21.472,59 18.873,04
2.599,55
Philipp,
31, Diplomkrankenpfleger
Monatsbrutto:...................3.661,10
Mehr netto
jährlich
lt. ÖGB/AK-Modell:
........
+ 2.028,24
Peter
, 42, Bankangestellter
Monatsbrutto:...................4.406,24
Mehr netto
jährlich
lt. ÖGB/AK-Modell:
........
+ 2.410,32
22,5
28,6
7,2
4,0
31,9
Steuer: ArbeitnehmerInnen
zahlen am meisten
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
0
5
10
15
20
25
30
Mehrwertsteuer
Lohnsteuer
Gewinnsteuer**
Einkommenssteuer
Steuereinnahmen
2010–2018
in Milliarden Euro,
Jahressumme*
20,4
4,6
2,7
*) für 2013 Prognose; ab 2014 laut Finanzrahmen des Bundes
**) = Körperschaftssteuer von Aktiengesellschaften, GmbH usw.
Quelle: Finanzministerium