Noch Fragen?
wien.arbeiterkammer.at
AK FÜR SIE 10/2014
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dert werden: „Schließlich bin ich gut in dem
Beruf, den ich als sinnstiftend und interes-
sant empfinde.“
Das dachte sich auch Renate Jankovic.
Die 39-Jährige hatte einen Job als Kinderbe-
treuerin in einem Kinderhotel, kündigte aber:
„Das ist mir einfach nicht gelegen“, erzählt
sie. „Ich wollte schon lange lieber in der So-
zialarbeit tätig sein.“ Glücklicherweise erfuhr
sie dann auf einer Infoveranstaltung der AK
vom Stipendium. Im August 2013 beantrag-
te sie beim Arbeitsmarktservice, dass ihr ei-
Foto: picturedesk.com / Action Press / Foto Langbehn
Gekündigt, um weiterzulernen: Renate Jankovic ging
mit 39 Jahren auf die Schule für Sozialarbeit und wird
jetzt „Diplom-Sozialbetreuerin Familienarbeit“
Milan Cankovic lernt mit dem Fachkräftestipendium für
den Werkmeister in Elektrotechnik – das brachte ihm
schon gute Aussichten auf einen neuen Job
ne dreijährige Ausbildung zur „Diplom-Sozi-
albetreuerin Familienarbeit“ finanziert wird:
„Ich war einer der ersten Antragsteller.“ Nach
der Ausbildung will sie Familien mit Drogen-
problemen unterstützen und beraten.
Klassensprecherin mit 39
Mit den meist weitaus jüngeren Mitschü-
lern im Caritas-Ausbildungszentrum für
Sozialberufe hat Renate Jankovic keine
Probleme: „Mich stört das nicht, mein
Sohn ist auch 20, und zu dem habe ich ja
auch ein gutes Verhältnis.“ Sie wurde so-
gar zur Klassensprecherin gewählt.
Milan Cankovic hat unterdessen wegen
des Stipendiums sogar schon Aussichten
auf einen neuen Job. Nach dem Interview
erzählt er beim späteren Fototermin mit AK
FÜR SIE, dass er am gleichen Tag ein Vor-
stellungsgespräch beim Mikroskopherstel-
ler Leica Mikrosysteme in Wien gehabt ha-
be: „Es ist im Gespräch gut angekommen,
dass ich die Werkmeisterausbildung Elekt-
rotechnik mache.“
HUBERTUS MÜLLER
Wer sich beruflich weiterbilden will,
dem steht auf Antrag beim Arbeitsmarktser-
vice eine Reihe an Möglichkeiten zur Verfügung.
Fachkräftestipendium:
Eine Förderung ist maximal drei Jahre für bestimmte Fachrichtungen
möglich, von Gesundheits- und Krankenpflege bis zu verschiedenen technisch-handwerklichen
Berufen. Das Stipendium beträgt derzeit monatlich 816 Euro. Voraussetzung: Sie müssen arbeitslos
sein oder sich karenzieren lassen und in den letzten 15 Jahren mindestens vier Jahre über der
Geringfügigkeit verdient haben.
Bildungskarenz, Bildungsteilzeit:
Wenn Sie für maximal zwölfmonatige Aus- und Weiter-
bildungen in Karenz gehen, kann es Weiterbildungsgeld geben. Auch Bildungsteilzeit geht. Beides
müssen Sie mit der Firma vereinbaren.
Infos zu Fachkräftestipendium, Bildungskarenz und Bildungsteilzeit beim Arbeitsmarktservice,
,
Tel in Wien: 01/878 71
So können Sie weiterlernen
Lernen als Erwachsener: Dafür gibt’s das
Fachkräftestipendium oder Bildungskarenz
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