Schwerpunkt
DASEINSVORSORGE
Wirtschaft & Umwelt 4/2013
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er öffentliche Dienstleistungs-
sektor, der etwa die Bereiche
öffentliche Verwaltung, das
Bildungswesen, das Gesundheitswesen,
die Abfall- und Abwasserentsorgung,
Post und Telekommunikation, aber auch
die gesamte Energie- und Wasserver-
sorgung sowie den öffentlichen Verkehr
umfasst, ist sowohl quantitativ als auch
qualitativ von hoher Bedeutung und
kann dabei nur exemplarisch geschildert
werden. So arbeiten alleine im öffentli-
chen Verkehr 84.000 ÖsterreicherInnen,
125.000 Menschen arbeiten als Lehrer
Innen an Schulen und mehr als 23.000
Personen finden ihr Auskommen in der
Abfall- und Abwasserentsorgung. Dabei
sind die Zahlen auch im internationalen
Vergleich bemerkenswert, ist doch die
Bedeutung des öffentlichen Sektors in
Österreich besonders groß.
Neben den direkt geschaffenen Ar-
beitsplätzen sichert der öffentliche
Dienstleistungssektor durch seine Inves-
titionen viele weitere (oft regionale) Ar-
beitsplätze: HandwerkerInnen profitie-
ren beispielsweise von Reparaturarbei-
Privatisierungen sind
kein Heilmittel
D
Zusammenfassung
Der öffentliche Dienstleistungs-
sektor erfreut sich hoher Ak-
zeptanz in der Bevölkerung und
bietet viele gute Arbeitsplätze.
Privatisierungen würden die hohe
Qualität gefährden, die Arbeits-
bedingungen der Beschäftigten
verschlechtern und könnten
sogar das Budgetdefizit erhöhen.
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Der öffentliche Dienstleistungssektor ist ineffizient und kostet
zu viel Geld. Soweit das neoliberale Credo. Doch wie steht es
wirklich um die Qualität des öffentlichen Dienstleistungssek-
tors? Und: Können Privatisierungen tatsächlich dazu beitra-
gen, den Sektor effizienter zu gestalten und das Budgetdefizit
zu reduzieren?
Von Sven Hergovich*