Personen mit geringem Ein-
kommen spüren diese Spar-
maßnahmen stark.
Die Initiative versucht, dem
Grundbedürfnis Wohnen jenen
Stellenwert zurückzugeben,
den es vor der Aufweichung
der Wohnbauförderung hatte.
Es muss gelingen, dass der
Wohnbau nachhaltig gesichert
wird. Mittels sinnvoller Sa-
nierungsmaßnahmen kann der
CO
2
-Ausstoß vermindert wer-
den. Mit einer Anhebung der
Sanierungsrate auf drei Prozent
können ein Investitionsvolu-
men von zwei Milliarden Euro
ausgelöst und 28.000 Arbeits-
plätze gesichert werden. Aus
diesen Überlegungen resultie-
ren die Kernziele der Initiative
Umwelt + Bauen (siehe Kasten
Seite 27).
Im Jahr 2011 wurde der
wissenschaftliche Beirat von
Umwelt + Bauen vorgestellt.
Diese interdisziplinäre Platt-
form begleitet die Nachhal-
tigkeitsinitiative inhaltlich,
strategisch und wissenschaft-
lich. Die Initiative griff das
Thema der Bereitstellung von
leistbarem Wohnraum auf und
stellte in weiterer Folge in zwei
Schritten 2012 und 2013 Lö-
sungsmöglichkeiten vor (siehe
Kasten Seite 28).
Raumordnung
Die Initiative Umwelt +
Bauen widmet sich darüber hi-
naus mit einer eigenen Arbeits-
gruppe dem Themenschwer-
punkt Raumordnung und Infra-
struktur, da in Österreich dieser
Bereich nicht im Zentrum des
öffentlichen Interesses steht.
Als Plattform der österreichi-
schen Raumplanung fungiert
die Österreichische Raum-
ordnungskonferenz (ÖROK).
Gleichzeitig existiert kein ver-
bindlicher Rechtsrahmen und
damit auch kein österreichweit
gültiger Raumordnungsplan.
Die Raumordnung liegt im
Kompetenzbereich der Länder.
Dass es hier zu Widersprüchen
und Interessenskonflikten
kommen kann, versteht sich
von selbst.
Der Raumordnung kommt
eine überaus große Bedeutung
zu, da die Quantität und Qualität
der Bereitstellung von Versor-
gungseinrichtungen beispiels-
weise in den Bereichen Gesund-
heit, Bildung, Energie, Verkehr,
Kultur, Sport, Wohnen oder
Soziales über die Qualität eines
Standortes entscheidet.
Aufgabe der Raumordnung
ist es, in diesen Bereichen beim
Auftreten von Widersprüchen
eine Lösung herbeizuführen
und mittels Bebauungs- und
Flächenwidmungsplänen Re-
gelungen für die Nutzung durch
Landwirtschaft, Gewerbe, Ver-
kehr, Wohnraum oder Industrie
herbeizuführen. Zudem werden
die Lagen und Dichten der
Bebauung, technische Aspekte
und ästhetische Fragen geklärt.
Ein Blick auf die Landkarte
zeigt, dass gerade in den letzten
Jahren einWildwuchs in diesem
Bereich zu finden ist. Ein Trend
hin zur Zersiedelung mit Bauten
am Stadtrand ist österreichweit
feststellbar. Die Gründe sind
schnell ausgemacht: Der Bau
von Einfamilienhäusern und die
Ansiedelung von Unternehmen
und Einkaufszentren am Stadt-
rand. Dabei ist die Infrastruktur
mit aufzubauen. Die Erschlie-
ßung von Grundstücken zur
Wasserversorgung, Abwasse-
rentsorgung, Strom, Straßen,
öffentliche Verkehrsmittel, Bil-
dungseinrichtungen usw. ver-
ursacht Kosten, die die Allge-
meinheit zu tragen hat. Gleich-
zeitig veröden die Innenstädte
und Ortskerne. Dort ist jedoch
(vielfach seit Jahrhunderten)
Infrastruktur angesiedelt. Man
Be
trieb
Zukunftsinvestitionen
Die Broschüre „Zukunftsinvestitionen in Wohnen, Infrastruktur und Umwelt“
zeigt auf, wie mit gesellschaftspolitisch wichtigen und zugleich nachhaltigen
Investitionen der öffentlichen Hand Beschäftigung und Staatseinnahmen
gesichert werden können.
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Beirat Umwelt + Bauen
Der wissenschaftliche Beirat von Umwelt + Bauen ist eine interdis-
ziplinäre Plattform, die das Ziel verfolgt, die Nachhaltigkeitsinitiative
inhaltlich, strategisch und wissenschaftlich zu begleiten. Er setzt sich
u.a. zusammen aus Vertretern des WIFO, der Universität Krems, TU
Wien IWI u.a. Institutionen.
weiter auf Seite 28
Wirtschaft & Umwelt 2/2014
Seite 27
Jetzt für unsere Kinder
zukunftsweisende Investitionen
sicherstellen
Umwelt + Bauen
Kernziele der Initiative
Die Steigerung der Sanierungsrate auf drei Prozent
Die Erhöhung des Neubauangebotes an leistbaren
Wohnungen
Die Erleichterung des Umstiegs auf erneuerbare Ener-
gieträger
Der forcierte Bau von zukunftsweisenden öffentlichen
Verkehrsverbindungen und Bildungseinrichtungen
Mittels eines Ausbaus des Sanierungsschecks sollen
der CO
2
-Ausstoß um 150.000 t gesenkt und zwei Milli-
arden Euro an Investitionen angestoßen werden.
Weiterführende Informationen unter:
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