eine Studie der AKNÖ 2013
zeigt, enthalten deshalb viele
Dosengetränke Bisphenol A.
Die Liste findet sich unter
at, zur Suche „Weichmacher“
eingeben.
Andere Stoffe der Kunst-
stoffindustrie sind auch in
Verruf gekommen, hormonell
wirksam zu sein. Das sind
zum Beispiel Weichmacher
für Kunststoffe (Phthalate)
oder bestimmte Flamm-
schutzmittel, zum Beispiel
bromierte Diphenyle oder
Diphenylether. Viele Kosme-
tikprodukte enthalten in Ver-
dacht stehende hormonaktive
Stoffe: UV-Filter, Konservie-
rungsmittel (Parabene), Re-
sorcinol in Haarfärbemitteln,
Siloxane in Conditioner und
Vergällungsmitteln von Alko-
hol (Diethylpthalat).
Antischimmelmittel, wie
das vor allem im Schiffbau in
Anstrichfarben verwendete
Tributylzinn stört das Gleich-
gewicht vielerSchneckenpopu-
lationen. Ab den 1940er-Jahren
war DDT (Dichlordiphenyl-
trichlorethan) jahrzehntelang
das weltweit meistverwendete
Insektizid und ist heute nur
noch zur Bekämpfung der Ma-
laria-Anophelesmücke zuge-
lassen. DDT wurde vor allem
aufgrund der hormonähnlichen
Wirkung auf Greifvögel einer
breiten Öffentlichkeit bekannt.
Es führt zu dünneren Eierscha-
len, wodurch die Greifvogel-
Populationen nach Einsatz des
Insektizids massiv einbrachen.
Leider ist die Einschätzung
der Hormonaktivität nicht
immer einfach und oft wider-
sprüchlich, da die entsprechen-
den analytischen Methoden
erst seit kurzem in Erprobung
sind. Aufregung gab es um
Studien, welche die mögli-
che hormonelle Wirkung von
PET-Flaschen auf Schnecken
2009 bzw. 2010 festgestellt
haben. Das Österreichische
Forschungsinstitut für Chemie
und Technik (OFI) konnte
Politik
Hormonelle Substanzen II – EU-Informationen
Die Europäische Kommission informiert auf ihrer Website umfangreich zu
hormonell wirksamen Stoffen:
endocrine
Beim Essen
kaufen Sie
Bio-Lebensmittel! Hier ist
der Einsatz von Pestiziden
im Pflanzenbau und Hor-
monen in der Tierhaltung
verboten.
Beim Trinken
verzichten
Sie auf Dosengetränke!
Wasser aus Glasgefäßen
ist die gesündeste Alter-
native.
Beim Renovieren
können
Sie durch die Auswahl von
ökologischen Materialien
für das Heimwerken
potenziell hormonell aktive
Stoffe vermeiden. PVC,
kritische Flammschutzmit-
tel oder sonstige beson-
ders gefährliche Produkte
sind in ökologischen
Produkten ausgeschlos-
sen – z.B. in Bodenbelä-
gen, Wasserrohren und
Wandfarben, die mit dem
Österreichischen Umwelt-
zeichen ausgezeichnet
sind.
Auf Kosmetika
müssen
alle Inhaltsstoffe genau
angeführt sein. Das
ermöglicht, mit dem Blick
auf das Etikett potenziell
hormonell wirksame
Stoffe zu meiden. Am
einfachsten ist das mit der
ToxFox-App vom Bund für
Umwelt und Naturschutz
Deutschland e.V. (www.
bund.net).
Beim Gärtnern
verzichten
Sie auf Pestizide in
Haus und Garten, denn
viele davon gelten als
potenziell hormonell
wirksame Stoffe. Wie Sie
Schädlinge und unge-
betene Gäste von Haus
und Garten ökologisch
fernhalten, weiß „die um-
weltberatung“.
In den Müll
gehören
keine Medikamente und
Chemikalien, bei Prob-
lemstoffsammelstellen
oder Apotheken werden
sie fachgerecht entsorgt!
Diese Abfälle werden in
der Müllverbrennungs-
anlage verbrannt, das
verringert den Eintrag von
hormonellen Stoffen in die
Umwelt deutlich.
Potenziell hormonaktive Stoffe
Tipps zur Vermeidung
Auch Getränkedosen enthalten hormonelle Substanzen.
Wirtschaft & Umwelt 3/2014
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