Schwerpunkt
WARE UMWELT
Wirtschaft & Umwelt 2/2013
Seite 21
ines vorweg - das Thema „Bio-
diversität“ sprudelt nur so von
Komplexität. Dies beginnt
schon beim Begriff selbst: Wird anstatt
seiner häufig einfach die Bezeichnung
„Artenvielfalt“ wohl als leicht verständ-
liche, greifbare Form verwendet, so
beschreibt der Begriff in seiner eigent-
lichen Bedeutung neben der Vielfalt an
tierischen und pflanzlichen Arten auch
die Vielfalt an Genen (innerhalb einer
Art) sowie die Vielfalt an Ökosystemen.
Kurzum: Biodiversität beschreibt das auf
der Erde existierende Leben in seiner ge-
samten Vielfalt – welche jedoch auch ei-
nem stetigen natürlichen Wandel unter-
worfen ist. Nicht weniger komplex wird
die Thematik dadurch, dass Biodiversität
nicht nur das Ergebnis einer Millionen
Jahre währenden Evolution ist, sondern
auch schon seit jeher in enger Wechsel-
wirkung mit menschlichen Handlungs-
formen steht. Viele Folgen unseres Han-
dels zeigen zudem erst Jahrzehnte später
ihre Wirkung auf Ökosysteme.
Ökonomie und
Biodiversität
E
Zusammenfassung
Natur und Artenreichtum sind
von vielfältiger existentieller,
ökonomischer und sozialer
Bedeutung für uns Menschen.
Populäre Ansätze, Ökosystem-
leistungen in engen ökono-
mischen Werten darstellen zu
versuchen, scheinen dabei mehr
auf neue Geschäftsmöglichkeiten
als auf Naturschutz abzuzielen.
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In der Vermittlung der Bedeutung von Natur und Artenvielfalt
für uns Menschen wie auch in der Entwicklung neuer Stra-
tegien gegen den dramatischen Verlust steht der weltweite
Naturschutz an einem Scheideweg. Eine der zentralen Fragen
dabei lautet: Kann man den Wert biologischer Vielfalt wirklich
in feste Zahlen fassen?
Von Lukas Strahlhofer*
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