Noch Fragen?
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AK FÜR SIE 10/2014
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liertes Futter bekommen haben“, sagt die
Angestellte. Frau Schleritzko-Strobl ver-
sucht es mit einem Einkaufs-Mix: Wenn Sie
die Eltern im Waldviertel besucht, kauft
sie dort beim Fleischhacker ein. „Da
sehe ich, wo es herkommt. Im Super-
markt achte ich auf Gütezeichen.
Aber es gibt da zu viele: Bei
einigen wissen die
meisten ja gar
nicht, was die
bedeuten.“
Österreich könn-
te sich beim
Fleisch selbst ver-
sorgen, so viele Rinder,
Schweine und Hühner werden
in den meist kleineren Betrieben
in Österreich aufgezogen. Aber der
Bericht des Landwirtschaftsministeriums
zur Vieh- und Fleischwirtschaft zeigt, dass
2011 fast 40.000 Tonnen Rindfleisch und
177.000 Tonnen Schweinefleisch aus dem
Ausland, vor allem aus Deutschland und
den Niederlanden, eingeführt wurden.
Mehr Druck für mehr Infos
„Es ist viel Fleisch in den Regalen, das ei-
nen weiten Weg durch Europa hinter sich
hat“, sagt AK Konsumentenschutz-Experte
Schöffl. Die Konsumentenschutzverbän-
de in ganz Europa fordern jetzt gemeinsam
eindeutige
Herkunftsnachweise
bei
Fleisch und Fleischprodukten ein. „Die ge-
plante EU-Verordnung ist zu wenig. Wir
machen weiter Druck, damit mehr Infos
aufs Etikett kommen“, sagt Schöffl.
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UTE BÖSINGER
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Konsument
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Kurse, speziell zum Steakbraten bei Christian Klebinger
unter
Fotos: Thomas Lehmann,
Fotos: picturedesk.com / Erich Mayrhofer / Hayden Richard Verry
Fleisch kaufen: Weniger ist mehr
Zweimal pro Woche
vom Rind, sechsmal pro Woche vom Schwein, dazu ein- bis zweimal
Geflügel: Laut Ernährungsbericht der Bundesregierung essen die ÖsterreicherInnen jede Menge
Fleisch- und Wurstwaren.
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„Wer beim Einkauf mehr auf Qualität
und weniger auf Masse setzt, hat oft mehr davon“,
rät AK Konsumentenschutzexperte Heinz Schöffl. Weniger ist auch gesünder: Ernährungswissen-
schaftler raten zu ein- bis zweimal Fleisch pro Woche.
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Schauen Sie aufs Etikett:
Zumindest beim Rindfleisch muss draufstehen, wo das Tier
geboren, gemästet und geschlachtet wurde. Beim frischen Schweinefleisch oder Geflügel gibt es
ab April 2015 zumindest eine Information über Aufzucht und Schlachtung.
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Es ist nicht von vornherein so,
dass Fleisch aus dem Ausland schlechtere Qualität hat.
Aber wer Wert auf Fleisch aus Österreich legt, sollte aufs Gütezeichen der ama (Agrarmarkt
Austria) achten. Dieses Siegel verspricht bei Fleisch und die Wurstwaren, dass sie aus
Österreich kommen.
Fast 40 kilo Schweine-
fleisch pro Kopf und Jahr
kommen auf Österreichs Teller.
Immer mehr Tiere werden im Ausland
geschlachtet oder aufgezogen.
Tiertransporte quer durch
Europa sind Alltag.